S.Hartmann
sieht wegen den zahlreichen Unfällen im Toggenburg Handlungsbedarf.
Geschäftsführer Cyrill Hugi und sein Team entwickeln innovative Recyclinglösungen.
In den vergangenen 20 Jahren hat sich die weltweite Plastikproduktion auf 460 Millionen Tonnen pro Jahr mehr als verdoppelt. Werden keine Gegenmassnahmen ergriffen, wird sie sich bis 2060 verdreifachen, so die Schätzung von Experten. Die meisten Kunststoffe sind aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas hergestellt und können nicht durch biologische Abbauprozesse in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Plastikabfälle vergiften die Umwelt. Sie finden sich überall und belasten sämtliche Ökosysteme. Um sie zu beseitigen, müssen sie verbrannt oder recycelt werden. Kunststoffe bestehen meist aus Kohlenwasserstoffen und lassen sich wegen ihrer hohen Energiedichte energetisch verwerten, also verbrennen. Dabei entstehen jedoch Schadstoffe, die man nicht vollständig herausfiltern kann. Zudem werden grosse Mengen umweltschädliches CO2 freigesetzt. Bereits bei der Förderung des für die Herstellung benötigten Erdöls gelangen hohe Konzentrationen an klimaschädlichen Gasen in die Atmosphäre. Beim Recyclen von Kunststoffen wird deutlich weniger Energie als bei der Neuproduktion verbraucht und damit auch deutlich weniger CO2-Emissionen verursacht. Deshalb gilt Recycling als die umwelt-, klima- und ressourcenschonendere Alternative zur energetischen Verwertung.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen werkstofflichem und rohstofflichem Recycling. Beim werkstofflichen Recycling werden Kunststoffabfälle mechanisch aufbereitet. Es entsteht ein gemahlenes oder granuliertes Rezyklat, das zur Herstellung neuer Kunststoffprodukte genutzt werden kann. Rezyklate sind häufig verunreinigt und von minderer Qualität, deshalb spricht man auch von Downcycling. Bei dem rohstofflichen Recycling werden die Kunststoff-Rohstoffe zurückgewonnen. Durch verschiedene Verfahren erhält man wieder Öl oder Gas, aus denen neue Kunststoffe hergestellt werden können. Lange Zeit galten diese Verfahren als zu energieaufwändig. Dem Schweizer Wertstoff-Recycler Enespa AG ist es allerdings gelungen, ein modifiziertes Thermolyse-Verfahren zu entwickeln, das wirtschaftlich arbeitet und aus gemischten Plastikabfällen hochwertiges Öl zurückgewinnt. Dieses Öl kann wieder problemlos dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden, um neue Kunststoffe herzustellen. Das Verfahren ist zertifiziert und die „Plastic-to-Oil Anlagen“ werden schlüsselfertig an staatliche Institutionen, Industriebetriebe und Recyclinghöfe verkauft.
Die Enespa AG betreibt mehrere Produktionsstandorte in Deutschland. Sie ist ein Pionier auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft. Geschäftsführer Cyrill Hugi und sein Team entwickeln innovative Recyclinglösungen nicht nur für gemischten Plastikabfall. Es wurden weitere spezielle Verfahren entwickelt, um aus Altöl und Ölschlacke hochwertige Spezialöle zu gewinnen. Das Unternehmen möchte nicht weniger, als den Rohstoffkreislauf revolutionieren und für eine Zero-Waste-Produktion sorgen. In Kooperation mit Investoren, kommunalen Einrichtungen und anderen Partnern, wird ein aktiver Beitrag für Nachhaltigkeit und gegen Umweltverschmutzung geleistet. "Grüne Technologie" ist auf dem Vormarsch. Sie gehört zu den stärksten Wachstumsmärkten und bietet auch Investoren die Möglichkeit, Umweltschutz mit einer attraktiven Rendite zu kombinieren.
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