Hans Jörg Fehle
erzählt, weshalb der Tod aus der Gesellschaft verdrängt wird.
Das zarte Pflänzchen «Zeitgut» entwickelt sich zu einem starken Baum, steigende Mitgliederzahlen aber auch eine breiter werdende Abstützung bei den Kollektivmitgliedern zeigt, dass freiwilliges Engagement im Toggenburg vermehrt gefragt ist.
Wattwil Anlässlich der Generalversammlung (GV) vom vergangenen Mittwoch im Berufs- und Weiterbildungszentrum zeigte Präsident Markus Windirsch die Entwicklung der Genossenschaft Zeitgut auf und betonte: «Demnächst werden wir unser 500. Mitglied begrüssen dürfen.» Konkrete Zahlen zeigen, dass per Ende 2023 432 Einzel- und 32 Kollektivmitglieder bei Zeitgut dabei sind. Die Entwicklung in den ersten Monaten des laufenden Jahres stimmt die Verantwortlichen zuversichtlich, «denn die ständig steigenden Aufgaben verlangen eine breite Abstützung in der Region», ist der Präsident überzeugt. Mit dem äusserst erfreulichen Wachstum der Genossenschaft steige aber auch der Aufwand auf der strategischen und operativen Ebene. «Um die Hauptverantwortlichen von den administrativen Aufgaben zu entlasten, hat sich der Verwaltungsrat entschlossen, mittelfristig eine Geschäftsleitung aufzubauen,» so Markus Windirsch.
Doch was macht Zeitgut so besonders? Ein Blick auf die Teilnehmenden der GV zeigte, es sind Menschen jeder Herkunft, die sich gerne für andere engagieren oder sich im Alltag unterstützen lassen. Das Ganze nicht einfach im Rahmen einer gut gemeinten Nachbarschaftshilfe sondern organsiert und auch strukturiert. Ein Beispiel: Herr X fährt mit seiner betagten Nachbarin, Frau Z, einmal wöchentlich zum Einkaufen. Die Fahrt wird pro Kilometer mit 70 Rappen entschädigt, diese bezahlt Frau Z direkt an den Fahrer. Für die investierte Zeit gibt es keine Bezahlung, aber Herr X kann sich seine geleisteten Stunden gutschreiben lassen und falls er später einmal Hilfe benötigen sollte, fällt ihm dies vermutlich leichter, da er weiss, dass er selbst bereits ein Guthaben angehäuft hat. Hauptziel von Zeitgut bleibt es, sich in der Region weiter bekannt zu machen und sich zu etablieren. «Wir wollen möglichst stabile Brücken bauen, zwischen Menschen die in irgend einer Form Unterstützung wünschen und Personen, die einen Teil ihrer Freizeit sinnstiftend einsetzen möchten,» so der Zeitgut-Präsident. Zu den Zielen fürs laufende Jahr gehöre auch, dass der letzte Drittel der Alters- und Pflegeheime im Toggenburg auch noch als Kollektivmitglieder gewonnen werden kann und auch die restlichen Gemeinden, die noch nicht bei Zeitgut dabei sind, an Bord geholt werden können.
Nach den Wahlen setzt sich der Zeitgut Verwaltungsrat wie folgt zusammen: Markus Windirsch, Wattwil, Präsident; Ralph Rütsche, Lütisburg Station, Vizepräsident; Jeannine Blatter, Lichtensteig, Aktuarin; Pamela Städler, Lichtensteig, Vertreterin Gemeinden; Peter Baumgartner, Lichtensteig, Pro Senectute Wil & Toggenburg; Gunnar Schröder, Männedorf, Spitex Toggenburg. Wichtige Ansprechpersonen in der Region sind die Koordinatorinnen Silvia Frick (leitende Koordinatorin), Monika Alpiger für Wattwil, Meta Engler für das Obertoggenburg, Felix Fust, Koordinator Kirchberg, Claudia Fritsche, Administration und ab 1. Juli Nicole Fräulin, Gähwil, Geschäftsleitung mit einem 20-Prozent-Pensum. pd
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