Denise B. Frei Lehman
erklärt das Jahr 2025 aus Sicht der Numerologie für uns bereithält und was sich hinter der…
Ueli Wälchli von der Flussbau AG präsentierte unter anderem die Alternativvariante. ale
Die Sanierung der Thur unterlag der öffentlichen Mitwirkung. Nun liegen erste Prüfberichte zum «Erhalt der Alleebäume», «Auswirkung auf Klima und Wassertemperatur» sowie einer «Alternativvariante» vor. Am Dienstag wurden die Prüfberichte den Medien präsentiert.
Wattwil Vor rund hundert Jahren wurde der Hochwasserschutz an der Thur erstellt. Die Uferverbauungen sind heute teilweise stark beschädigt. Zudem hat sich die Flusssohle stellenweise um mehr als einen Meter eingetieft. Dies führt dazu, dass der Uferschutz unterspült, aufgelöst oder gar weggeschwemmt wurde. Aufgrund dieser Mängel steht eine Erneuerung der Uferseiten und des Flussbeckens an. Seit 2010 steht der Kanton für Bau und Unterhalt in der Verantwortung. Das ausgearbeitete Konzept des Kantons unterstand der öffentlichen Mitwirkung. «Aus dieser seien etwa 300 Vorschläge seitens der Bürger eingegangen», erklärt Philipp Gyr, Projektleiter Wasserbau, Amt für Wasser und Energie, des Bau- und Umweltdepartements St.Gallen. Darüber hinaus forderte eine Ende 2023 eingereichte Interpellation im Kantonsrat, dass eine Alternativvariante zum Projekt Thursanierung innerhalb der heutigen Allee zu erarbeiten sei. Zudem sollte diese den Hochwasserschutz gewährleisten und weniger angrenzende Flächen beanspruchen. Am Dienstag wurden drei von insgesamt sechs Prüfberichten durch den Kanton vorgestellt.
Während des Mitwirkungsverfahrens wurde oft gefordert, die Allee entlang des Thurufers zu erhalten. Die Projektverantwortlichen haben mit Anpassungen in der Uferplanung erreicht, dass rund zwei Drittel der Bäume am jetzigen Standort erhalten oder verpflanzt werden. Ein Drittel müsste voraussichtlich durch Jungbäume ersetzt werden. «Wir haben zudem den Gesamtwert der Baumallee errechnet. Dieser beläuft sich auf geschätzt rund 7 Millionen Franken. Die Mehrkosten für das Projekt 2019 belaufen sich somit auf etwa 1,3 Millionen Franken», erklärte der Baumschutzexperte und Forstingenieur Tobias Liechti unter anderem. Er sieht auch für das Verpflanzen der Bäume wenig Probleme, denn das Wurzelwerk verlaufe grösstenteils in Richtung Ufer. Dennoch gebe es keine Garantie für den Baum, so Liechti. Man habe sehr viel Planung investiert für den Baumschutz in diesem Projekt. Zudem hätten die Bäume nachher mehr Platz und es finde eine wertvolle Verjüngung der Baum-Allee statt, führt er weiter aus.
In der Mitwirkung war auch der Klimawandel Thema. Insbesondere sei befürchtet worden, dass sich die geplanten Kiesbänke zusätzlich aufheizen, was kontraproduktiv sei. Dazu sagt Philipp Gyr: «Im Augenblick haben wir über die gesamte Flussbreite der Thur Wasser, dass sich über die Sonneneinstrahlung erwärmt. Messungen haben im vergangenen Jahr Temperaturen von über 25 Grad ergeben. Das ist relativ hoch für ein Gewässer mit kälteliebenden Fischen». Im Projekt soll das Flussbett aufgeweitet werden. Es werden Kiesbänke entstehen und es sei davon auszugehen, dass diese in kurzer Zeit begrünt seien, was zu einer Abkühlung führe, so Gyr. Im Flussbett selbst wird es tiefere Stellen geben, was kühleres Wasser begünstige. Ein weiteres Problem der heutigen Situation sei, dass der Kies, der vor hundert Jahren eingebaut worden sei, nun stellenweise fehle, also erodiert sei. Das bedeute, dass es nur noch eine Lehmschicht gebe, was Hochwasser begünstige. Mit dem Projekt 2019 soll die Breite der Thur im Siedlungsgebiet auf bis zu 30 Meter verbreitert werden. Ausserhalb gar auf bis zu 40 Meter.
Um dem geforderten Hochwasserschutz und dem Erhalt der Allee gerecht zu werden, müssten folgende Massnahmen erfolgen. Man würde auf beiden Seiten des Flusses auf der gesamten Strecke des Projekts, also rund 4,5 Kilometer, eine drei Meter hohe Mauer errichten. Dies zum Schutz der verbreiterten Flusssohle vor Erosion. «Zudem müsste ein Zaun errichtet und die Uferwege stellenweise angehoben werden, erklärt Ueli Schälchli, Projektverfasser der Flussbau AG. Die Baum-Alle könne zwar erhalten werden, aber der Zugang zum Fluss sei so nicht mehr möglich. Zudem sei das Mauerprojekt viel teurer als die Variante mit der abgeflachten Uferzone und den Blocksteinen, führt er weiter aus.
Nach der öffentlichen Mitwirkung zum Projekt im Jahr 2023 hat der Lenkungsausschuss sechs Prüfaufträge erteilt, um die relevanten Kritikpunkte und Vorschläge aus der Bevölkerung sowie von Verbänden und Parteien zu klären. Alle Ergebnisse dieser Überprüfungen, die zu einer Verbesserung des Projekts führen, fliessen in die fünfte Projektergänzung ein. «Anschliessend erhalten die Gemeinde sowie die Fachstellen von Kanton und Bund das ergänzte Projekt zur Vernehmlassung. Danach wird das Projekt mit einer Botschaft dem Kantonsrat überwiesen. Mit der öffentlichen Auflage des Gesamtprojekts ist frühestens 2026 zu rechnen», sagt Phlipp Gyr abschliessend.
Von Andreas Lehmann
Fachexperten erläutern die Ergebnisse der Prüfaufträge: «Alternativvariante», «Erhalt von Allee-Bäumen» und «Auswirkungen auf das Klima». Die Begehung findet am Montag, 24. und Mittwoch, 26. Juni von 18.30 bis 19.30 Uhr statt. Treffpunkt ist bei der Markthalle Toggenburg. Der Anlass findet bei jedem Wetter statt.
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