S.Hartmann
sieht wegen den zahlreichen Unfällen im Toggenburg Handlungsbedarf.
Janick Lieberherr fährt selber keine Rennen, dafür engagiert er sich, wie schon sein Vater, als Rennleiter. ale
Starke Motoren und packende Rennen begeistern Janick Lieberherr schon als Kind. Seit einigen Jahren ist er aktiv im Rennsportbereich tätig. Das Fahren überlässt er jedoch anderen. Er sorgt dafür, dass der Rennbetrieb am Bergrennen Hemberg reibungslos funktioniert.
Krummenau Wenn praktisch alle Hausvorplätze im Gebiet Hemberg-Bächli zur Autorennfahrerheimat werden, ist er nicht weit. Durch seine Adern fliesst Benzin, denn das Thema Rennsport wurde ihm sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Gemeint ist Janick Lieberherr, seines Zeichens Rennleiter des Hemberger Bergrennens, das vom 7. bis 9. Juni stattfindet. «Dass ich dem Autorennsport nahe bin, verdanke ich meinem Vater. Jakob Lieberherr ist selbst Rennen gefahren und später als Streckenchef und Rennleiter dem Sport treu geblieben», erzählt Janick Lieberherr. Als Kind und Jugendlicher sei er oft mit dem Vater zu den Rennen gefahren und habe dabei auch hinter die Kulissen blicken dürfen. Dass der 33-jährige Automechaniker gelernt und heute als Kundendienstberater für die Auto Eberle Uzwil AG in Oberbüren tätig ist, liegt seiner ungebrochenen Faszination für Motoren und dem Rennsport zugrunde.
Janick Lieberherr ist bereits zum dritten Mal am Bergrennen Hemberg als Rennleiter dabei. Für ihn, der in Ebnat-Kappel aufgewachsen und heute in Krummenau lebt, liegt die Rennstrecke quasi vor der Haustüre. «Durch meine Kontakte zur Organisation, wie auch zu den Fahrern, wurde ich vom damaligen Rennleiter und heutigen Rennfahrer Christian Müller für den Posten angefragt», sagt Janick Lieberherr. Seiner Zusage folgte ein zweijähriger Lehrgang für Rennleiter. Heute leitet Lieberherr zusammen mit dem langjährigen Rennleiter Alex Maag vier Autorennen. «Wir wechseln uns ab. Einmal ist er Rennleiter und ich sein Stellvertreter und umgekehrt. Wir kennen uns sehr gut und manchmal bedarf es keiner Worte, um zu verstehen, was der andere möchte oder was getan werden muss», erzählt Lieberherr.
Janick Lieberherr könnte die Bergrennstrecke wohl blind absolvieren. Er kennt jeden Stein und jede Kurve in- und auswendig. Er habe die gesamte Strecke schon unzählige Male zu Fuss absolviert, sagt er und lacht. Als Rennleiter ist er mit Christian Müller und zahlreichen Helfern auch beim rund einwöchigen Bau der Rennstrecke dabei. Dabei wird der Streckensicherung besondere Beachtung geschenkt. «Wir tun das Möglichste, um die Strecke sowohl für Fahrer als auch für Zuschauer sicher zu machen. Motorsport ist gefährlich und ein gewisses Restrisiko besteht immer», erklärt der Rennleiter. Für ihn und das OK beginnen die Vorbereitungen für das Bergrennen bereits im August des Vorjahres. Ab Januar starten die monatlichen Sitzungen. «Oft sind es administrative Arbeiten, die uns beschäftigen. Hinzu kommen die Suche nach Personal, das Rekrutieren von Streckenfunktionären und die Ausschreibung für die Fahrer in Zusammenarbeit mit Sabrina Berdi, die das Rennsekretariat leitet», erklärt Lieberherr.
Am Rennwochenende hat Janick Lieberherr kaum eine freie Minute und die Tage sind lang. Bereits um fünf Uhr ist Lieberherr auf den Beinen und kontrolliert die Strecke. Um 6.15 Uhr trifft er sich mit seiner Streckencrew vor Ort. Das hat seinen Grund. «Wir treffen uns extra so früh. Nach einem Briefing zum Tagesablauf begeben sich die Streckenfunktionäre gemütlich an die Strecke und richten sich ein. Sie können ihren Platz aufgrund des Rennbetriebs nicht verlassen», sagt der Rennleiter. Danach erfolgen Funk- und Anwesenheitskontrollen damit die Strecke für den Rennbetrieb freigegeben werden kann. Der Renntag folgt einem getakteten Zeitplan. Wenn es Vorfälle gibt, muss das Rennleiterteam entscheiden, welche Massnahmen ergriffen werden müssen. Nachdem der letzte Fahrer das Ziel passiert hat, geht die Arbeit für den Rennleiter mit Besprechungen und Vorbereitungen für den nächsten Renntag weiter. Für Lieberherr und das OK ist ein unfallfreies Rennwochenende das Ziel. Sollte doch etwas passieren, sind sie mit Abschleppdienst sowie Einsatzkräften der Polizei, Feuerwehr und der Sanität samt Helikopterlandeplatz bestens gerüstet. Für Janick Lieberherr ist das Bergrennen Hemberg mit viel Arbeit verbunden. Doch er engagiert sich mit Herzblut, denn in seinen Adern fliesst wohl wirklich Benzin.
Von Andreas Lehmann
Ab sofort sind Tickets für das Rennsportwochenende vom 8. und 9. Juni unter: www.bergrennen-hemberg.ch erhältlich.
Lade Fotos..