Daniela Schwegler
die Bestsellerautorin befasst sich in ihrem neuen Buch mit Wildpflanzen und dem…
Stolz präsentiert Robin Hollenstein seine Maurararbeit in Luzern.
Robin Hollenstein aus Bütschwil hat sich für die SwissSkills 2025 in Bern qualifiziert. Der 18-jährige Lernende der Oberhänsli Bau AG Mosnang überzeugte im Halbfinale der Schweizer Maurermeisterschaften an der BAUMAG in Luzern mit Präzision und Können.
Bütschwil Schon als Kind bekam er strahlende Augen, wenn in seiner Nähe mit grossen Baumaschinen gearbeitet wurde. Die Freude am Bau hat er über seine Grundschulzeit hinaus bewahrt. «Nach dem Zukunftstag der Schule und nach Schnuppertagen im Maurerberuf, war für mich alles klar», sagt Robin Hollenstein. Er hat oft während den Ferien auf dem Bau mitgeholfen. Im August 2022 tauschte er dann seine Schulsachen mit einer Maurerkelle und begann seine Ausbildung bei der Mosliger Oberhänsli Bau AG. Der 18-Jährige arbeitet gerne im Team und zu seinen Lieblingsarbeiten zählt das Schalen mit Holz. Er schätzt die Abwechslung im Job ebenso wie das Arbeiten mit verschiedenen Materialien. «Jeder Bau ist anders und erfordert andere Aufgaben. Das macht es spannend», erzählt der lernende Maurer, dem es auch schulisch sehr gut läuft. Wer ihm beim Erzählen zuhört, spürt, dass er sich im Lehrbetrieb wohlfühlt.
Dank guten Kursresultaten erhielt Hollenstein einen Brief des Baumeisterverbandes. Dieser lud ihn und fünf weitere Maurerlehrlinge ein an der internen Hallenausscheidung in Gossau teilzunehmen. «Ich freute mich über die Einladung und stellte mich der Aufgabe. Wir mussten ein Objekt mauern und die besten Zwei kamen eine Runde weiter», erzählt Hollenstein. Da er sich nach Gossau für die Regionalmeisterschaften qualifiziert hatte, reiste er im September 2024 nach Weinfelden. Der junge Maurer liess alle Kontrahenten hinter sich und ebnete sich so den Weg für ein weiteres Kräftemessen in Luzern. «Die Qualifikation bis dahin war anspruchsvoll. Ich konnte meine Trainingsstunden in Erfolg ummünzen», freut sich Hollenstein. Als Regional Meister der Regionen Ostschweiz, Zürich und Schaffhausen durfte er nun am Halbfinale teilnehmen, bei dem die zehn besten Maurer der Schweiz gegeneinander antraten. Innerhalb von vier Tagen mussten sie ein vorgegebenes Bauwerk unter grossem Zeitdruck möglichst präzise errichten.
In einer Halle des Luzerner Messegeländes stand für die Qualifikanten zuerst eine kurze Arbeitplatzbesichtigung auf dem Programm. Danach galt es den Plan für das Bauprojekt zu studieren.
Nach einer kurzen Besprechung mit den Experten ging es los. In einer ersten Phase wurde der Plan auf einen Rasterplan in Originalgrösse übertragen. Dieser wurde später auch für den Zuschnitt der Steine benötigt. «Wir wurden bei unserer Arbeit von Gehilfen unterstützt. Sie mischten den Mörtel an und sorgten dafür, dass die richtigen Steine bereitlagen», erzählt Hollenstein. Seine Hauptaufgaben lagen beim Zeichnen, beim Zuschneiden der Steine und dem errichten der Mauer. Während der Arbeit trug er, wie alleanderen, auch einen Kopfhörer.
Dem Wettkampf wohnten Familien, Arbeitskollegen und Schaulustige bei. Ohne Kopfhörer wäre es schwierig geworden sich zu konzentrieren», erzählt er. Nebst den Zaungästen wurden die Arbeitenden von Experten beobachtet. Diese machten sich immer wieder Notizen.
Natürlich war den Qualifikanten auch ein Zeitlimit auferlegt worden. Man habe für das Objekt 23 Stunden Zeit bekommen. Es habe ihm geradeso gereicht. Hollenstein beziffert diesen Punkt auch als grösste Herausforderung. Hinzu kam die mentale und körperliche Müdigkeit. «Ich war am Abend froh, wenn ich nach dem Essen rasch ins Hotel kam und mich erholen konnte», sagt er. Von allen Teilnehmern sind drei am Zeitlimit gescheitert. Im Anschluss wurden alle Maurerarbeiten von sieben Experten bewertet. Für die Arbeit wurden maximal 100 Punkte vergeben.
Davon sind 80 mögliche Punkte der Genauigkeit zugeteilt. «Das heisst es werden beispielsweise Senkel, Flucht, Winkel und Blei bewertet. Für die Optik, also Sauberkeit und Schnitt, sind maximal 20 Punkte möglich», erklärt Hollenstein. Insgesamt bewerten die Experten 55 Kriterien. Der junge Toggenburger belegte als jüngster Teilnehmer den starken zweiten Platz. Er sicherte sich mit 59 Punkten die Qualifikation für die SwissSkills in Bern. Der Abstand zum Erstplatzierten beträgt nur acht Punkte.
Im September wird Robin Hollenstein mit fünf weiteren aus dem Halbfinal an den SwissSkills in Bern teilnehmen. Wenn ihm eine ebenso gute Leistung gelingt stehen die Chancen gut, dass er als Schweizer Meister nach Shanghai an den Weltmeisterschaften 2026 teilnehmen kann. Sollte er Vizemeister werden, stehen die Europameisterschaften in Düsseldorf an. Doch für Robin Hollenstein ist das alles noch sehr weit weg. Zuerst heisst es für ihn die Lehrzeit im Sommer erfolgreich abzuschliessen. Dann stehen die Vorbereitungen für die SwissSkills und die Rekrutenschule auf dem Programm.
⋌Andreas Lehmann
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