S.Hartmann
sieht wegen den zahlreichen Unfällen im Toggenburg Handlungsbedarf.
Der Regionalförster Christof Gantner vermittelte Wissenswertes zum Waldklima. zvg
Die EVP Toggenburg begab sich mit dem Regionalförster auf einen informativen Waldspaziergang auf die Wattwiler Panneregg.
Wattwil Die EVP Toggenburg wurde vom Regionalförster Christof Gantner auf einem Klimaspaziergang begleitet. Auf dem Weg zur Panneregg erläuerte Gantner, wie es um die Gesundheit des Waldes steht und wie sich das Klima auf Flora und Fauna auswirkt. Seit 1864 sind die Durchschnittstemperaturen um zwei Grad gestiegen. Das stellt das gesamte Ökosystem des Waldes auf die Probe. Die trockenen Sommer der letzten Jahre liess Fichten absterben und Buchen leiden. Selbst den wärmeliebenden Weisstannen wurde es fast zu trocken. Die gesamte Vegetation bewege sich bis zu 600 Meter in die Höhe. Bald sei es so warm, dass sogar in tieferen Lagen im Toggenburg Eichen wachsen würden, so Gantner.
Zum Glück habe es in diesem Jahr im Winter und im Sommer stark geregnet, so dass die Böden mit Wasser gefüllt werden konnten. Es brauche grosse Anstrengungen, damit der Wald verjüngt, diversifiziert und mit hitzeverträglichen Sorten bepflanzt werden könne, so der Regionalförster. Auch die Tierwelt ist betroffen, es gibt für spezialisierte Arten wie Kuckuck oder Auerwild immer weniger Lebensraum. Dafür wachsen die Buchdrucker (Borkenkäfer) immer schneller und es gibt gleich eine Generation mehr pro Jahr. Es brauche Erfindergeist und Flexibilität, damit der Wald seine Schutzfunktion behalte und weiterhin als Wasserspeicher fungieren könne. Eine Schlüsselfunktion habe die Biodiversität, denn ohne das Zusammenspiel zwischen Flora und Fauna würden nur wenige Arten überleben. ⋌pd
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