Denise B. Frei Lehman
erklärt das Jahr 2025 aus Sicht der Numerologie für uns bereithält und was sich hinter der…
Seit vier Jahren ist Daniela Brunner Kaltbrunns Gemeindepräsidentin.
Kaltbrunn Ende 2023 zählte Kaltbrunn 5026 Einwohner und Einwohnerinnen – eine davon ist Daniela Brunner. Sie ist hier geboren und aufgewachsen und wurde 2020 zur Gemeindepräsidentin gewählt, nachdem sie bereits seit 2016 dem Gemeinderat angehörte und auch Präsidentin der Ortsgemeinde war. «Mein Lebensmittelpunkt war immer hier», sagt die Kommunikationsfachfrau, die vor 2016 acht Jahre – als Wochenaufenthalterin – für das VBS in Luzern und Bern tätig war. «Es zog mich zurück ganz nach Hause», erzählt sie. «Der Zeitpunkt passte, mein Vorgesetzter ging gerade in Pension und nach acht Jahren in der Projekt- und Krisenkommunikation der Armee war die Zeit reif für einen Grundsatzentscheid.» Die Anonymität der Bundesstadt habe ihr gutgetan, ja, aber die Menschen aus dem heimatlichen Lebensraum hätten gefehlt – und der persönliche Austausch mit ihnen.
Frau Fachof Major – Brunner diente als Presseoffizier bei der KFOR im Kosovo, absolvierte danach die Rekrutenschule im Rotkreuzdienst und machte auch Karriere als Milizoffizierin – liegt der Einsatz für die Allgemeinheit am Herzen: «Der Einsatz für die Sicherheit von Land und Leute im Militär und jetzt für den Staat und die Gemeinschaft als Gemeindepräsidentin hat mich geprägt.» Hier habe sie gelernt, was Respekt, Toleranz und Wertschätzung bedeuten und wie sie gelebt werden, sagt die 57-Jährige.
Kaltbrunn ist eine dynamische Gemeinde, die weiter wachsen wird. Im Neufeld ist ein 30'000 Quadratmeter grosses Gewerbegebiet geplant; drei Unternehmen haben bereits Grundstücke reserviert, zwei Parzellen sind noch frei. «Das ist ein Grossprojekt. Momentan befindet es sich noch in der Vorprüfung. Im schnellsten Fall ist der Sondernutzungsplan bis 2026 genehmigt, bevor die Baubewilligungsverfahren beginnen», rechnet Brunner vor. Darüber hinaus gibt es an zwei verschiedenen Standorten Investorenprojekte, die in mehreren Bauabschnitten jeweils bis zu 100 Wohneinheiten errichten werden. Da klingt es schon fast tiefstapelnd, wenn Brunner sagt, dass die Gemeinde ein «moderates Wachstum» anstrebe. Sie erklärt: «Für alle Bauvorhaben muss nichts eingezont werden. Unser Planungshorizont erstreckt sich über die nächsten 15 bis 20 Jahre». Im Zuge dieser Wachstumspläne muss auch die Infrastruktur ausgebaut werden. Für das Schulhaus Sonnenbühl ist ein Erweiterungsbau geplant: «Der Baustart kann hoffentlich Ende Jahr erfolgen.» Und die SAK plant – ebenfalls im Neufeld – eine Fernwärmeanlage, die Kaltbrunner Haushalte sowie alle Schul- und Gemeindeliegenschaften mit Fernwärme versorgen wird. «Mit erneuerbarer Energie aus Holz aus der Region», so Brunner
Finanziell steht die Gemeinde gut da. Seit 2020 liegt der Steuerfuss bei 106 Prozent (2015 waren es noch 120 Prozent). «Dieser tiefe Steuerfuss zwingt uns, haushälterisch mit unseren Mitteln umzugehen, damit wir ihn so halten können», sagt Brunner. Denn: Im Vergleich zu anderen Gemeinden ist die durchschnittliche Steuerkraft hier tiefer. «Normalerweise bedeutet eine hohe Steuerkraft einen eher tieferen Steuerfuss – bei uns ist es umgekehrt. Im Moment funktioniert das aber noch gut.» Wie wird Kaltbrunn in zehn Jahren aussehen? Brunner wagt eine Prognose: «Die Einwohnerzahl wird wohl gegen 5800 tendieren. Wir spüren einen starken Siedlungsdruck aus den Kantonen Schwyz und Zürich, der die einst eher moderaten Bodenpreise in die Höhe getrieben hat.» Aber: Kaltbrunn wird seinen ländlichen Charakter beibehalten. «Das Gemeinschaftsleben und der Zusammenhalt haben hier einen hohen Stellenwert. Das wird uns auch in Zukunft helfen, dass die Kultur und das Brauchtum weiterleben können.» Dazu brauche es ein intaktes Vereinsleben, «der beste und grösste Integrationsfaktor, den wir haben.»
Das Dorf hat sich den Leitsatz «Leben, arbeiten, gestalten» gegeben. Gerade das aktive Vereins- und Dorfleben ist dafür zentral. In diesem Herbst stehen wichtige Grossanlässe in der Agenda: Nach zehn Jahren findet die Gewerbeschau statt – unmittelbar vor dem weitherum bekannten Kaltbrunner Jahrmarkt. «Das wird ein dreitägiges Dorffest für alle», freut sich die Gemeindepräsidentin. Zudem ziehen am letzten Dienstag im November wieder die Kaltbrunner Kläuse durchs Dorf. Dieser alle drei bis fünf Jahre stattfindende Brauch geht auf das Jahr 1674 zurück: Auf ausgewählten Plätzen führen die zwölf Kläuse, einheitlich mit weissem Hemd, roter Krawatte, bunt bestickten Hosenträgern und mit einer von einer Kerze erleuchteten Kopfbedeckung (Inful), vorgeschriebene Tanzfiguren vor.
Von Michel Bossart
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