Susan von Aarburg
ist auch mit ihrem jüngsten Projekt auf Erfolgskurs.
Im Johanneum schreitet der Neubau voran. Aber bis zur Eröffnung dauert es noch etwa ein Jahr. Trotzdem stehen die Uhren nicht still. «Wir stehen kurz davor die Langzeitstrategie auszuarbeiten und möchten zudem kurzfristigere Ziele rasch angehen», sagt der Institutionsleiter Roberto Sansossio.
Neu St.Johann Das Johanneum investiert in die Zukunft und bietet Menschen mit einer Beeinträchtigung sowohl Wohnraum als auch geschützte Arbeitsplätze. «Rund 240 Mitarbeiter sind für die Institution und die 200 betreuten Personen tätig. Nicht alle wohnen im Johanneum», sagt Roberto Sansossio der Leiter des Johanneum. Das Gelände rund um das Kloster entspreche einer Grösse von 187 Fussballfeldern. Obwohl bereits 23 Gebäude zur Institution gehören, ist ein weiteres im Bau. «Bis anhin versorgen wir unser Personal und die Bewohnerinnen und Bewohner aus der Klosterküche. Diese ist aber in die Jahre gekommen und für unsere Bedürfnisse zu klein. Wir müssen effizienter und moderner werden um täglich 300 Personen verpflegen zu können», erklärt der Institutionsleiter und zeigt auf den Neubau gegenüber des Klostergebäudes mit der Verwaltung. Dort steht ein Rohbau mit zwei Giebeln. Dem Tännchen nach zu urteilen hat die Aufrichte bereits stattgefunden.
Vor sechs Jahren wurde das Projekt namens «Haus der Begegnungen» des St. Galler Architekten Andy Senn von einer Jury einstimmig ausgewählt. Gemäss Webseite des Johanneum besteht das Gebäude aus einer Holzkonstruktion aus Weisstanne mit gefalteten Satteldächern. Es bringt optimale betriebliche Abläufe und strahlt eine warme Atmosphäre aus. Der Neubau erfolgt in ökologischer Bauweise und spart Energie durch eine Photovoltaikanlage. Im Neubau entstehen eine moderne Küche, einen Speisesaal und eine Cafeteria die tagsüber geöffnet hat. «Dieser Neubau, der auch Besuchern zur Verfügung stehen soll, verfolgt aber auch den Auftrag der Inklusion, also das gleichberechtigte Zusammenleben aller Menschen. Wir wollen einen zentralen und barrierefreien Treffpunkt für alle schaffen», erklärt er und fügt an, im Klostergebäude selbst, wäre so etwas kaum umsetzbar gewesen. Roberto Sansossio ist mit dem Stand der Bauarbeiten zufrieden und rechnet, dass im Spätsommer 2025 das neue Gebäude eingeweiht werden kann.
Mit dem Neubau möchte sich das Johanneum auch mehr nach aussen öffnen. Dies beweist auch das Projekt «Einklang», das eine Fusion mit dem Kinderdörfli in Lütisburg umgesetzt werden soll. Es sei wichtig Synergien zu bilden und die Visibilität zu steigern. Zudem müsse man neue Geschäftsfelder öffnen um wettbewerbsfähig bleiben zu können, so Sansossio. Das Johanneum spürt bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen für Menschen mit Unterstützungsbedarf Schwierigkeiten. «Wir fragen uns oft, warum wir weniger Leute haben. Die Privatwirtschaft kämpft auch händeringend um jeden Mitarbeiter. Sie rekrutieren teilweise schwächere Arbeitnehmende für die Ausbildung, die uns dann unter Umständen fehlen», sagt der Institutionsleiter. Das Johanneum bietet ein Jobcoaching in externen Firmen an. Dadurch, dass die Privatwirtschaft auch zunehmend Leute beschäftige, denen das Johanneum auch einen Lehrplatz bieten könnte, biete man mit geschultem Fachpersonal Unterstützung an. Diese komme unter anderem bei Lernschwierigkeiten zum Zuge. «Wir arbeiten pro aktiv und würden diese Leute auch wieder auffangen», erklärt Sansossio. Er erwähnt aber auch den Fachkräftemangel, welcher nicht ganz einfach zu bewältigen ist. Dies könnte unter Umständen auch am Standort im Toggenburg liegen. «Junge Leute möchten in der Nähe ihres Wohnsitzes arbeiten. Es wird immer schwieriger gute Leute zu finden. Selbst in Zürich haben sie Mühe Leute zu rekrutieren», weiss Sansossio, der in einer Organisation in Zürich im Vorstand ist.
Von Andreas Lehmann
Das Johanneum soll sich weiterentwickeln und noch besser im Markt positionieren. Deshalb starte man im Sommer mit der strategischen Planung 2035. Künftig möchte sich die Institution auch im Bereich Social Media besser präsentieren. Man müsse neue Wege gehen und die Megatrends, also die Entwicklungen der Gesellschaft beachten, so Sansossio.
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