Remo Forrer
nicht nur in der Musik, sondern auch auf den Strassen rasant unterwegs.
Nach dem Bau der Umfahrungsstrasse ist Bütschwil vom Durchgangsverkehr entlastet. Die flankierenden Massnahmen im Dorf warten hingegen weiterhin auf die Umsetzung.
Bütschwil Zwei Projekte wurden bereits zur Abstimmung vorgelegt, doch sie scheiterten im November 2023 klar an der Urne. Jetzt gibt es neue Vorschläge, die möglichst schnell umgesetzt werden sollen. Seit letztem Frühsommer beschäftigt sich der Gemeinderat Bütschwil-Ganterschwil wieder mit der Weiterentwicklung der flankierenden Massnahmen an der Ottilienstrasse, heisst es in einer Mitteilung. Darunter sind bauliche Massnahmen auf und entlang der Strasse zu verstehen. Trotz der Ablehnung durch das Volk hält der Kanton St.Gallen als Strasseneigentümer an flankierenden Massnahmen auf und entlang der Ottilienstrasse fest. Der Gemeinderat ist vor diesem Hintergrund im vergangenen Jahr auf die Vertreter des Referendumskomitees (Komitee für echte flankierende Massnahmen kurz Keflam) zugegangen. Zudem bezog der Gemeinderat auch die Kantonsräte Mirco Gerig, Ruben Schuler und Christian Vogel mit ein. Sie sind die Initianten der Motion «Langenrainstrasse als Kantonsstrasse» im Parlament.
In der Zwischenzeit haben mehrere gemeinsame Besprechungen stattgefunden, unter anderem auch zwei Sitzungen mit Regierungsrätin Susanne Hartmann und weiteren Vertretern des kantonalen Baudepartements, heisst es aus dem Bütschwiler Gemeindehaus. Diese seien durchweg konstruktiv verlaufen, so das Fazit. Der Gemeinderat, die Vertreter des Referendumskomitees und die Motionäre seien sich einig, dass man künftig zusammenarbeiten und gemeinsam eine Lösung erarbeiten will. «Ziel ist es, die flankierenden Massnahmen gemeinsam mit dem Kanton so weiterzuentwickeln, dass den Anliegen aus der Referendumsabstimmung bestmöglich entsprochen und das Projekt in absehbarer Zeit umgesetzt werden kann», so steht es in der Mitteilung. Mehrere Verbesserungsvorschläge wurden deshalb gemeinsam erarbeitet und mit dem Baudepartement ausgiebig besprochen. Als äusserst konstruktiv, beschreibt auch FDP-Kantonsrat Ruben Schuler aus Mosnang den Verlauf der Treffen. «Es zeichnet sich in Bütschwil eine tragfähige Lösung ab.» Das deutliche Abstimmungsergebnis von November 2023 würde ernstgenommen.
Die Vorschläge werden aktuell durch den Kanton geprüft. Darüber hinaus laufen weitere Gespräche über einen langfristen Kantonsstrassen-Abtausch mit der Langenrainstrasse. «Aus Sicht des Keflam hängen der Strassentausch und das Kantonsprojekt auf der Ottilienstrasse zusammen», erklärt Schuler. Damit meint der Mosliger Politiker: Fliesst mehr Verkehr über die Langenrainstrasse, fliesst weniger über die Ottilienstrasse. «Ziel muss es sein, den Verkehr in Bütschwil wirksam zu entlasten, was sich am besten durch eine leistungsfähige Langenrainstrasse mit leistungsfähigem Anschluss im Lerchenfeld (Lütisburg Station) erreichen lässt», so Kantonsrat Ruben Schuler. Dies sei nicht nur im Interesse der Bütschwiler, sondern auch der Mosliger. Aber auch hier seien die bisherigen Gespräche mit Regierungsrätin Hartmann, Vertretern des Tiefbauamts und dem Gemeinderat lösungsorientiert und konstruktiv verlaufen, ergänzt Schuler. Ist das Teilstück Bitzi bis zum Übergang in die Langenrainstrasse auch als Tausch gerechnet, fragen wir SVP-Kantonsrat Mirco Gerig aus Mosnang. Schaut man im Internet nach, dann zeigt Google Maps dies so an. «Ja, das ist richtig», so Gerig. Es ginge um den Abtausch der gesamten Strasse zwischen dem Einlenker Lerchenfeld (Lütisburg Station) und dem Einlenker in Mosnang oberhalb der Bitzi (beim Postauto-Wartehäuschen). «Diese Strasse ist derzeit eine Gemeindestrasse und gehört mehrheitlich der Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil und zu einem kleineren Teil der Gemeinde Mosnang», erklärt Mirco Gerig.
Inwieweit würde das Referendumskomitee Kompromisse eingehen fragen wir SVP-Kantonsrat Christian Vogel aus Dietfurt. «Wir bieten die Hand zur Lösung», so Vogel, «sofern es der Sache dient und wir uns nicht verbiegen müssen.» Die Standpunkte des Keflam seien klar und haben sich auch nicht geändert: Echte flankierende Massnahmen mit einem Mehrwert für das Steuergeld, Schulwegsicherheit, keine gänzliche Verkehrslenkung auf die Ottilienstrasse und eine Kantonsstrasse um das Dorf Bütschwil herum über Lütisburg Station und Mosnang. Alle Involvierten sind zuversichtlich, dass mit diesen Verbesserungsvorschlägen das Projekt in die richtige Richtung geht. Sobald die oben erwähnte Prüfung erfolgt ist, wird über das weitere Vorgehen informiert. Wann das sein wird, fragen wir Ruben Schuler. «Sagen wir mal so: Es ist Licht am Ende des Tunnels. Mehr kann ich aber im Moment nicht dazu sagen.» ⋌pd/hem
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