Denise B. Frei Lehman
erklärt das Jahr 2025 aus Sicht der Numerologie für uns bereithält und was sich hinter der…
Tilla Schoder, Hansruedi Kugler und Paul Zemp ziehen Bilanz und sind bereit für das neue Programm.
«Change - Zukunft made in Toggenburg» heisst die neue Eigenproduktion des Chössi Theaters. Das Ensemble und das Team können die Premiere vom 16. Januar kaum erwarten. Auch wenn die Freude gross ist, das etablierte Lichtensteiger Schauspielhaus befindet sich im Wandel.
Lichtensteig Wer das altehrwürdige Theaterrestaurant des Chössi Theaters betritt, fühlt sich in die 70er-Jahre zurückversetzt. Die holzgetäfelten Wände mit Bildern dervergangenen Eigenproduktion «Tigg-Tagg-Toggenburg» lassen Vergangenes aufleben und die Holztische und -stühle verleihen dem Raum Wärme und Charme zugleich. Gemütlich sitzen Tilla Schoder, Hansruedi Kugler und Klaus Zemp in der Theaterbeiz. Sie blicken auf die letzte Vorstellung zurück und freuen sich auf die bevorstehende Premiere der Eigenproduktion «Zukunft – made in Toggenburg» vom 16. Januar. Die drei engagieren sich seit Jahren für das Chössi Theater. Während Schoder und Kugler für das Programm zuständig sind, sorgt Klaus Zemp mit einer der Helfergruppen dafür, dass es in der Restaurantküche rund läuft. Nicht mehr wegzudenken ist Tilla Schoder. Sie wohnt gleich über dem Theater und ist die gute Seele des Hauses. Sie zeichnet für die Gastronomie und die Vermietungen verantwortlich.
Damit der Betrieb läuft, braucht es viele ehrenamtliche Helfer. «Rund 120 gehen hier ein und aus. Ohne sie wäre es schlicht nicht möglich», erklärt Schoder. Einer der schon 40 Jahre mit an Bord ist, ist Klaus Zemp. «Immer wenn am Samstagabend Aufführung ist, wird hier im Restaurant gekocht und serviert. Wir passen das Menü jeweils dem Programm an», sagt er. Zwei Wochen vor der Aufführung findet ein Probekochen statt und es gilt die Arbeiten zu verteilen. Für ihn ist das Chössi zur zweiten Heimat geworden. In der Zwischenzeit hat Tilla Schoder einen grossen Ordner geholt, der mit unzähligen selbstkreierten Menükärtchen bestückt ist. Sie blättert und zeigt, was zur Eigenproduktion «Töchter des Robin Hood» serviert wurde: «Häppchen nachdem Geruch des Waldes, Brennnesselsuppe, Wildschweinragout mit Spätzli und Holunderblütenparfait mit Blaubeeren». Es sei quasi aus der Küche von Robin Hoods Töchtern, so Schoder. Ob «Tischlein deck dich», «Oktober im Mai» oder «Tigg-Tagg-Toggenburg», das Kleintheater kann auf einige Eigenproduktionen zurückblicken. Kugler nennt sie auch Herzstücke, die das Chössi für und mit dem Toggenburg in origineller Weise einzigartig machen. «Wir können auf ein bühnenerfahrenes Ensemble von Laienschauspielern zählen. Das gilt auch für das neue Stück, das am 16. Januar Premiere feiert», freut sich Schoder. Die Eigenproduktion stammt aus der Feder von Michael Hasenfuss und für die Regie zeichnet Barbara Bucher verantwortlich. Die beiden haben schon mehrfach für das Kleintheater gearbeitet. Es gehe um ein ETH-Projekt, die Zukunft auszuprobieren. Dafür schicke sie Probanden in ein Haus im Toggenburg, so Schoder. Dort sollen sie gemäss Kugler herausfinden, wie sie leben wollen, welchen Einfluss die Umwelt hat und wie das Zusammenleben aussehen könnte. Das Theaterstück enthält satirische Elemente und behandelt ebenso soziale wie ernste Themen. «Natürlich darf auch die Liebe nicht fehlen», führt der Programmverantwortliche mit einem Schmunzeln weiter aus. Für ihn und das Chössi-Team ist klar, dass die künstlerische Ausführung den Schauspielerinnen und Schauspielern obliegt.
Noch nimmt der Theaterbetrieb bis im Sommer 2025 seinen gewohnten Gang. Danach ist die Zukunft des Chössi ungewiss. Das liegt aber nicht am Verein, sondern daran, dass dem Haus ein Umbau bevorsteht. «Wir wissen seit gut zehn Jahren, dass wir etwas machen müssen. Der Boden und der Theaterraum müssen erneuert werden», erzählt Tilla Schoder. Die Verantwortlichen suchten Unterstützung und fanden diese in der Stiftung Zukunft Bahnhof, welche ebenfalls einen Kulturbetrieb einrichten möchte. Der Theaterraum wird modernisiert und das bedeutet mindestens ein Jahr Pause vom Spielbetrieb. Hinzu kommt, dass das Konzept mit ehrenamtlichen Helfern ein Auslaufmodell sei. Dies hätten auch Gespräche mit anderen Vereinen und Kleintheatern gezeigt. Trotz all der Unsicherheit suchen die Verantwortlichen ihre neue Rolle im zukünftigen Theaterbetrieb in der Bahnhalle Lichten-steig.
Andreas Lehmann
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