Daniela Schwegler
die Bestsellerautorin befasst sich in ihrem neuen Buch mit Wildpflanzen und dem…
«Tot im Schnee» ist das dritte Buch von Thomas Speck. Und wie bereits die beiden Vorgänger, ermittelt wieder Kommissar Breitenmoser an einem Ort, mit dem der Autor Persönliches verbindet.
Wintersberg «Er hatte kalt. Eiskalt. Nur im Nacken spürte er die Wärme seines Blutes, das sich seinen Weg vom Genick über den Hals auf den Boden bahnte. Hunderte Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Das Leben zog vor seinem geistigen Auge an ihm vorbei. Er hatte kalt. Eiskalt. Dann wurde es dunkel und ganz still. Eine tiefgefrorene Leiche in einer Schmeemade führte Ermittler Breitenmoser und sein Team ins obere Toggenburg.» Den Protagonisten seiner Krimis führt sein neuster Fall genau dorthin, wo Schreiber Thomas Speck aufgewachsen ist, in Wintersberg in Obertoggenburg. Nach diversen Aus- und Weiterbildungen zog es ihn nach Kirchberg – Schauplatz seines ersten Falles «Tot im Sack». Das Buch hat nicht nur einen regionalen Bezug, es hat auch einen tatsächlichen Hintergrund und ist angelehnt an einen Mordfall aus dem Jahr 2019, der damals das untere Toggenburg bewegte.
«Tot im See» handelt am Bodensee, wo Thomas Speck zwischenzeitlich zu Hause war. Dieses Mal eine frei erfundene Geschichte, die sich aber wieder an authentischen Orten abspielt. «Für mich war von Anfang an eines ganz klar: Meine Geschichten sollten immer in einer realen Umgebung angesiedelt sein – einem Ort, den ich selbst kenne und der mir vertraut ist», so Speck. Denn genau das verleihe einer Erzählung das gewisse Etwas, mache sie lebendig und authentisch, findet er. Thomas Speck ist seit jeher ein Fan von Krimis und es war immer sein Wunsch, einmal welche zu schreiben. Aber nur hobbymässig, sagt der Unternehmer. Seine Bücher gibt er im Eigenverlag heraus. «Anfangs habe ich 50 Stück drucken lassen», erinnert er sich. Diese grösstenteils verschenkt an Verwandte und Freunde. Erstaunt sei er über die vielen Reaktionen gewesen. Sie haben ihn ermuntert, seinen Kommissar Breitenmoser weiter ermitteln zu lassen. Und dieses Mal am Ort seiner Kindheit und Jugend, in Wintersberg ob Ebnat-Kappel.
Ruedi Breitenmoser und sein Team sind fiktive Beamte der Kantonspolizei St.Gallen. Der Chefermittler, ein Bauernsohn aus dem Thurgauischen, wird Polizist in Zürich. Und in den wilden Zeiten von Platzspitz und offen gelebter Prostitution. Er wird krank, lässt sich scheiden und quittiert den Dienst in der Metropole. Breitenmoser kehrt zurück aufs Land, geht nach St.Gallen. Seine Figur sei eben bodenständig, berichtet Thomas Speck, habe ein grosses Herz. Als Polizist sei er akkurat, analytisch und weitsichtig. Breitenmoser geht immer mehr als nur einer Spur nach. Privat hat er mit seiner zweiten Frau das grosse Glück gefunden. Der Kriminalist Ruedi Breitenmoser verfügt über jahrelange Erfahrung und viel Wissen. Damit er das auch glaubwürdig anwenden kann, hat sich Speck von Beginn an beraten lassen. Der damalige Korpshitoriker der St.Galler Kantonspolizei hat das erste Werk kritisch durchgesehen und konstruktive Kommentare dazu abgegeben. Der in dem Kirchberger Originalfall leitende Kriminalbeamte Beat Huber gab ab dem zweiten Buch nützliche Hinweise und ermittlungstechnische Tipps. Daraus ist im wahren Leben eine Freundschaft geworden. «Wenn es Breitenmoser geben würde, dann wäre er mein Kollege», meint Thomas Speck, «ich glaube, ich würde ihn mögen.» An seiner Stelle gebe es glücklicherweise jetzt Huber.
Der 60-jährige Breitenmoser – wieder ein persönlicher Bezug zu Thomas Speck mit Jahrgang 1965 – denkt noch lange nicht ans Aufhören. Er wird noch weiter seinen Dienst machen. Im nächsten Fall geht es in die Kantonshauptstadt nach St.Gallen, verrät sein Erfinder. Doch bevor es so weit ist, stellt Thomas Speck sein Buch «Tot im Schnee» in Wintersberg vor. Wo fragen wir ihn? Im Restaurant «Sonne», einem Ort, der im Buch – wie kann es bei Speck nicht anders sein – eine nicht unwichtige Rolle spielt. Martina Heinrich
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