Die Zwillinge
die preisgekönten Comedians kommen nach Eschenbach und berichten, was sie mit dem Dorf…
Seit 20 Jahren sammelt das Kinderhilfswerk Unicef im Rahmen der Sternenwoche Geld für Hilfsprojekte. In diesem Jahr soll der Erlös Kindern in Burundi zugutekommen. Diese Aktion unterstützen auch die Bütschwiler Sechstklässler.
Bütschwil Im Klassenzimmer von Anja Scheifele sitzen die Schülerinnen und Schüler für eine besondere Lektion zum Thema Geld im Kreis. Jedes Kind bekommt die Aufgabe, einen Wunsch für Weihnachten auf ein Kärtchen zu schreiben und diese in die Mitte des Stuhlkreises zu legen. Wenig später sind alle Wunschzettel bereit und werden aussortiert in jene die gratis sind und in jene, die Geld kosten. Unter den Wünschen sind Handys, Kameras aber auch Frieden oder dass ein Verwandter wieder gesund wird. «Was denkt ihr, würden sich Kinder in Burundi dasselbe wünschen», fragt die Klassenlehrerin Anja Scheifele. Die Antwort der Schülerinnen und Schüler ist klar. Sie sind sich bewusst, dass die Kinder in Afrika notleiden und wollen helfen.
Es ist nicht die erste Sammelaktion die Scheifeles Klasse organisiert. «Vor einem Jahr haben wir mit Muffins und anderen selbstgemachten Backwaren 800 Franken für unser Klassenlager gesammelt. Das möchten wir auch für die Kinder in Burundi schaffen», sagt sie. Für die Sternenwochenaktion steht dieses Mal Basteln auf dem Programm. Die Schülerinnen und Schüler können wählen, ob sie Engelszeichnungen, Rentierkärtchen, farbige Schlüsselanhänger mit Scooby-Doo-Bändern flechten oder Kärtchen mit Bügelperlen basteln möchten. Wenig später sitzen die Kinder an frei gewählten Plätzen im Schulzimmer und beginnen mit der Arbeit. Levin hat sich mit verschiedenfarbigen kleinen Perlen und einer kleinen Steckplatte aus Plastik ausgerüstet. Auf dem i-Pad ist sein Motiv, ein Schlittschuh, abgebildet. Sorgfältig steckt er die Perlen auf und zählt nach, wie viele er benötigt. «Ich bastle gerne, um anderen Kindern zu helfen. Das Schlittschuhmotiv ist cool, da ich selbst auch manchmal auf der Eisbahn bin», sagt Levin und steckt die nächste Perle auf. Leonita und Elena sitzen derweil auf dem kleinen runden Teppich im Stuhlkreis. Sie haben sich für Perlenkärtchen mit einem Sternenmotiv entschieden. Sie erinnern sich an die Aktion im Vorjahr und freuen sich, dass es wieder einen Verkauf ihrer Arbeiten geben wird. Leonita hat schon immer gerne gebastelt: «Es macht Spass und ist eine schöne Abwechslung zum Schulalltag. Wenn ich den Stern fertig habe, wird dieser von Frau Scheifele gebügelt.» Über Burundi wissen die beiden noch nicht viel, aber sie möchten gerne helfen, damit es den Kindern und ihren Familien in Afrika besser geht. Nebst dem Perlenbasteln haben sich einige Schülerinnen und Schüler für das Scooby-Doo-Flechten entschieden. Nachdem die Lehrerin den Anfangsknoten gemacht hat, werden jeweils zwei oder drei neonfarbene, rund 30 Zentimeter lange Schnüre miteinander verflochten und an einem Schlüsselring befestigt.
Anja Scheifele ist der Flyer mit der Hilfsaktion im Lehrerzimmer aufgefallen. «Ich fand die Idee, anderen zu helfen, gut und erinnerte mich an die Sammlung für das Klassenlager. Nun basteln wir für Kinder in Burundi und ich spüre, dass die Kinder gerne mitmachen», sagt sie. Das bis jetzt nur wenig gezeichnet wurde, habe wohl mit dem Schullager zu tun. «Seither sind die Scooby-Doo-Schnüre plötzlich wieder gefragt. Die Bügelperlen haben wir zum ersten Mal im Einsatz und die Schülerinnen und Schüler probieren gerne Neues aus», sagt sie. Für die Lehrerin und ihre Klasse ist der Advent immer etwas Besonderes. «Es ist wichtig, dass solche Aktionen im anspruchsvollen sechsten Schuljahr Platz haben. Es stärkt das Wir-Gefühl noch mehr als sonst», erklärt die Lehrerin. Am 16. Dezember werden sie die fertigen Basteleien in Rickenbach, Wil, Wattwil und Bütschwil verkaufen. Dabei wird sie von einigen Müttern unterstützt.
⋌Andreas Lehnann
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