René Bürgin
gibt regelmässig Tipps und Ratschläge rund ums Hören & Verstehen.
Géraldine Weidmann möchte langfristig gute Rahmenbedingungen schaffen und kandidiert
für das Schulratspräsidium in Mosnang.
Wenn zwei sich streiten, freut sich der (die) Dritte. Das könnte in Mosnang bei der Wahl zum Schulratspräsidium durchaus passieren. Nebst dem amtierenden Präsidenten Max Gmür stellen sich auch Monika Mutti-Schaltegger und Géraldine Weidmann am 22. September zur Wahl.
Mühlrüti Der Gemeinde Mosnang steht wohl ein heisser Wahlherbst bevor. Seit bekannt ist, dass der Gemeindepräsident Renato Truniger auf sein Amt verzichten würde, falls der Schulratspräsident Max Gmür ebenfalls gewählt wird, bringen sich neue Kandidaten ins Spiel. Während Trunigers Posten ohne Gegenkandidat dasteht, haben sich mit Monika Mutti-Schaltegger und Géraldine Weidmann gleich zwei Bewerberinnen für das Schulratspräsidium in Stellung gebracht. Die «Toggenburger Zeitung» hat nach Monika Mutti-Schaltegger auch Géraldine Weidmann zu ihrer Kandidatur befragt.
Géraldine Weidmann, Sie möchten Schulratspräsidentin von Mosnang werden. Was hat Sie dazu bewogen, für das Amt zu kandidieren?
Als Logopädin habe ich in verschiedenen Kantonen gearbeitet. Zudem setze ich mich seit Jahren mit verschiedenen Schulsystemen und -strukturen auseinander. Dabei habe ich immer wieder die selben Stolpersteine erkannt. Es läuft an den Schulen nicht so, wie es sollte. Teilweise auch nicht im Sinne der Kinder und dem möchte ich entgegenwirken. Das heisst nicht, dass ich das ganze Schulsystem umkrempeln möchte. Mein Ziel ist es, Lösungen zu finden, dass es für alle besser funktioniert.
Wann haben Sie den Entschluss für die präsidiale Kandidatur gefasst?
Im vergangenen Herbst wurde für mich klar, dass ich mich für das Amt einbringen möchte.
In Mosnang liegen sich der Gemeindepräsident und der Schulpräsident in den Haaren. Was sagen Sie zur Situation?
Es hat mich nicht überrascht. Ich kann die Situation nicht im Detail beurteilen. Leider wissen wir als Bevölkerung kaum etwas Konkretes. Deshalb denke ich, dass es jetzt Zeit für einen Wechsel ist.
Wie nehmen Sie das politische Gebaren von Renato Truniger und Max Gmür im Dorf wahr?
Ganz unterschiedlich. Es gibt zwei Lager. Die einen denken wohl: ‹Das geht gar nicht› und die anderen: ‹Endlich passiert etwas›. Ich spüre, dass nach der aufsichtsrechtlichen Prüfung des Kantons Informationsbedarf in der Bevölkerung besteht. Die Leute im Dorf fragen sich schon, warum schweigen die Gemeinde, die Politik und die Presse zu diesem Fall.
Sie sind ausgebildete Logopädin. Wie wichtig ist Ihre berufliche Tätigkeit für das angestrebte Amt?
Sehr wichtig. In meiner Position als Logopädin habe ich mit allen Stellen rund um die Schule zu tun. Folglich kenne ich deren Bedürfnisse und natürlich auch jene der Kinder und Eltern. Gerade Letztere werden oft vernachlässigt. Gerade da sehe ich das Problem. Man kann keine Schule führen, ohne das Bewusstsein aller Parteien zu spüren, und zu kennen. Man kann sich keine Strategie zurechtlegen, wenn man die Bedürfnisse zu wenig kennt. Als Logopädin habe ich oft erlebt, dass der Schulrat Entscheidungen getroffen hat, die unausgereift waren und an der Fachsicht vorbeiführten.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Schulraumplanung in Mosnang?
Kann ich nicht beurteilen, da ich die Faktoren in Mosnang zu wenig kenne. Was ich aber sagen kann, dass weder langfristig noch sachdienlich gedacht wird und auch die Multifunktionalität fehlt mir. Die Schulraumplanung muss für weit mehr als fünf Jahre ausgereift sein und sie muss flexibel sein. Das heisst, es muss die Möglichkeit bestehen, Schulräume umzunutzen.
Wenn Sie am 22. September gewählt würden, wo möchten Sie Schwerpunkte setzen?
Als Erstes würde ich die Kommunikation verbessern. Zudem gilt es, die Eltern systemisch einzubeziehen. Nur so ist es möglich, auch kurzfristig zu reagieren und die Kinder und Lehrpersonen zu unterstützen. So werden auch Kosten gesenkt. Ich gehe davon aus, dass man an der Basis arbeiten und klare Strukturen schaffen muss. Diese müssen einfach in der Handhabung sein und wir müssen beginnen Verantwortung zu übernehmen.
Können Sie gut mit Kritik umgehen?
Das müssen andere beurteilen. Ich denke, dass ich ein genauer Mensch bin, der gut zuhören kann und selbstkritisch ist. Wenn eine Kritik nicht sachdienlich ist, lege ich diese beiseite, denn sie ist nicht zielführend.
Sind Sie jemand, der kompromissbereit ist?
Kompromiss tönt so, als ob ich etwas von mir abgeben würde. Wenn man den Fokus nur auf die Sache legt, gibt es grundsätzlich keinen persönlichen Kompromiss. So zeichnet sich aus, was für die Sache am Besten ist.
Sie sind parteilos. Wer unterstützt Sie in der Wahlkampagne?
Ich werde von meiner Familie und vielen Leuten aus dem Dorf unterstützt.
Warum denken Sie, dass Sie die richtige Person für das Amt sind?
Ich habe die Fähigkeit, die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Zudem kann ich langfristig gute Rahmenbedingungen für unsere Schule schaffen. Dafür braucht es eine junge kreative Person, die weiss, wo es beim aktuellen Schulsystem hapert und die Menschen gut lesen und deren Stärken fördern kann.
Interview Andreas Lehmann
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