Ralph Rütsche
freut sich über das besondere Label für den "Solino Plus" Bau.
Hansruedi Giezendanner ist in Hemberg mit dem Bergrennen aufgewachsen. Dieses Wochenende geht er nach drei Jahren Unterbruch wieder an den Start – neu mit 550 PS.
Hansruedi Giezendanner (59) hat sich mit dem Motorsport einen Bubentraum erfüllt. Schon als Schuljunge wusste er: Ich möchte Bergrennen fahren. Mit der Autoprüfung begann er allmählich mit dem Motorsport. Um an nationalen und internationalen Motorsportveranstaltungen, wie das Bergrennen Hemberg zum Beispiel eine ist, teilnehmen zu können, braucht man eine Rennfahrerlizenz. Dafür absolvierte «Giez» 1990 einen zweitägigen Ausbildungskurs auf dem Hockenheimring. Der Kurs war Voraussetzung für die Lizenz. Daraufhin startete er 1991 im offiziellen VW-Golf-Cup. Erfolgreich. Nur wurde im gleichen Jahr das Bergrennen im Toggenburg abgesagt. Der Kindheitstraum war dahin, zumindest für eine lange Zeit. Mit der Wiederaufnahme des Rennens 2012 erfüllte sich dann viele Jahre später der Wunsch vom Start am Bergrennen Hemberg. 2013 war die Freude noch grösser: Hansruedi Giezendanner gewann in seiner Kategorie das Bergrennen in seinem Heimatdorf.
Der Wettbewerb auf seiner «Heimstrecke» wird in diesem Jahr eine Premiere für den Inhaber der Brunnödliger Firma Brunaplast. «Ich werde erstmals mit meinem neuen Auto fahren», erzählt er stolz. Ein Mitsubishi Lancer Evo 8 mit 550 Pferdestärken unter der Haube. «Damit werde ich der Kleinste unter den Grössten sein», sagt er lachend. Und meint damit die Rennwagen seiner Startergruppe. Die knapp 1,8 Kilometer bergauf in weniger als einer Minute und sieben Sekunden ist das Ziel und das Auto ganz lassen. Das wäre gut. Denn der Anlass im Toggenburg ist der Auftakt der Schweizer Bergrennen-Meisterschaft. Und es wäre doch schade, wenn der Flitzer mit dem neuen Design, nicht noch anderenorts glitzern würde. Der Rennwagen ist kein neuer. Er gehörte vorher einem Motorsportkollegen. Giezendanner hat ihn erworben und neu gestylt: neongrün und schwarz. Auf das leuchtende Grün ist er besonders stolz. «Das ist der gleiche Farbton, wie der der Sauber-Formel-1-Wagen.» Einige Rollen Folie habe er noch davon, wie er verrät. Denn die Sauberautos fahren ab 2026 mit einer anderen Tönung. Das Autodach des Mitsubishis ziert das Logo von Remo Forrer. Den Sänger sowie Schweizer ESC-Teilnehmer des vergangenen Jahres und Rennfahrer Giezendanner verbindet nicht nur ihre gemeinsame Hemberger Herkunft und Begeisterung für schnelle Autos. Hansruedi Giezendanner ist ein langjähriger Freund der Familie und Unterstützer Forrers. Schon lange bevor dieser mit seiner Musik bekannt wurde, hat er ihm geholfen. Das zahlt sich jetzt aus. Den Schriftzug kennt man. Auf dem Hemberg sowieso. Für Remo Forrer ist der Event übrigens so etwas wie ein Muss. «Das Bergrennen lasse ich mir auf keinen Fall entgehen.»
Der Sänger wird am Wochenende mitfiebern mit Giezendanner und den anderen, die mit ihren Boliden denn Berg hinaufjagen. Ein Traum, den sich Remo Forrer übrigens auch gerne einmal erfüllen würde, wie er sagt. Einen ersten Schritt dafür, macht er noch in diesem Jahr. Mit «Giez» an seiner Seite geht es auf einen Parcours, eine Rundstrecke, verrät er. Doch bevor es so weit ist, freut er sich als Zuschauer auf das Bergrennen Hemberg. «Es ist einfach ein toller Anlass mit vielen Freunden und Unterstützern», bringt es Giezendanner auf den Punkt. Man kennt sich, trifft sich, tauscht sich aus. Sicher, man ist auch Konkurrent. Aber auf und neben der Rennstrecke verbindet vor allem die Begeisterung für den Motorsport. Das spürt man im Dorf Hemberg am Rennwochenende: Wer mit dem Anlass gross geworden ist, der fühlt sich damit verbunden.
Von Martina Heinrich
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