Remo Forrer
nicht nur in der Musik, sondern auch auf den Strassen rasant unterwegs.
Hansueli Rechsteiner nimmt den nächsten Bügel zur Kontrolle vor.
Die Skiliftsaison steht auch im Hemberg vor der Türe. Eben hat der Betriebsleiter Hansueli Rechsteiner einen Bügel des Skiliftes von der Stange genommen, um die Laufrolle einer Funktionskontrolle zu unterziehen. Diese und weitere Aufgaben müssen vor dem ersten Schnee erledigt sein.
Hemberg Noch sind die Wiesen im Toggenburg grün. Vereinzelt grasen Kühe auf der Weide. Wenig deutet daraufhin, dass sich in absehbarer Zeit Snowboard- und Skifans auf den Pisten tummeln. Nicht nur bei den grossen Skiliftanlagen sind die Vorbereitungen für die Wintersaison im Gange, auch die «Kleinen», stecken mitten in den Vorbereitungen. Einer der für die Anlagen im Hemberg verantwortlich zeichnet, ist Hansueli Rechsteiner. «Ich bin schon seit 20 Jahren hier im Einsatz. Seit 2016 arbeite ich als Betriebsleiter für die Skilift Hemberg AG». Die Aktiengesellschaft nahm kurz nach ihrer Gründung vor 55 Jahren den Skibetrieb in der Riegelschwendi auf.
Die Talstation im Hemberg ist auf 820 Metern über Meer. Derzeit sieht man nur das grosse Antriebsrad und das Stahlseil, das den Hang hinaufgeführt wird. Hansueli Rechsteiner prüft den zugehörigen Elektrokasten und stellt ihn so ein, dass die Bügel zu einem späteren Zeitpunkt am Transportseil eingehängt werden können. «Wir müssen den Notstop temporär ausschalten», sagt er und schliesst den Kasten. Nun fährt er mit Thomas, der ihn unterstützt mit dem Auto hinauf zum «Skihus». Die grosse Restaurantterasse ist gut mit Gästen frequentiert. Rechsteiners Refugium hingegen befindet sich darunter. Dort wo sich unter anderem das Pistenfahrzeug und der Zauberteppich befinden, beginnt er jeden einzelnen der 87 Bügel zu prüfen. «Ich öffne den Deckel der Laufrolle und kontrolliere den Zustand des Seils und den Federmechanismus», erklärt der Betriebsleiter. Sorgsam muss er alles protokollieren. Die Sicherheitsauflagen hätten in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. «Der administrative Teil für den gesamten Betrieb sei zwar nötig, aber zeitraubend», so Rechsteiner. Er erinnert sich an frühere Zeiten, als noch viel weniger durch Netze abgesperrt werden musste und kaum jemand beim Skifahren einen Helm trug. «Heute fällt man auf, wenn man mit der Zipfelmütze, statt eines Kopfschutzes unterwegs ist. Das ist aber schon gut so. Sich zu schützen ist wichtig», sagt er. Für die Bügelkontrolle rechnet er etwa anderthalb Tage. Danach werden diese am Transportseil befestigt. Damit ist seine Arbeit aber noch nicht getan.
Nachdem der Skilift so weit bereit ist, gilt es den 80 Meter langen Zauberteppich, der seit 11 Jahren in Betrieb ist, zu installieren. Für diese Arbeit sind mehrere Personen nötig und der Aufbau dauert rund 2 Tage. «Besonders für die kleinsten Skifahrer ist das grosse Transportband ein Highlight. Zudem verbindet es den Skilift mit unserem Restaurant», freut sich der Betriebsleiter. Zu den weiteren Aufgaben Rechsteiners zählen das Erstellen diverser Absperrungen, das Schreiben von Einsatzplänen und vieles mehr, das mit der Infrastruktur nichts zu tun hat. Wenn der Skibetrieb laufe, seien fünf Personen für den Lift im Einsatz. Die Herausforderung sei, jederzeit bereit zu sein. Er könne dabei auf ein gutes Team zählen, so Rechsteiner. Dabei denkt er auch an die vergangene Saison. «Wir konnten den Lift während 16 Tagen in Betrieb nehmen. Die Auslastung war sehr gut und vor allem Familien haben die sonnigen Schneetage genutzt. Das lässt uns für den kommenden, im besten Fall schneereichen Winter hoffen», sagt er und öffnet eine weitere Bügel-Umlaufrolle.
Nebst dem Hemberg sind noch zahlreiche andere Skilifte im Toggenburg mitten in den Vorbereitungen. Auch im Tanzboden, wo die Revisionsarbeiten abgeschlossen werden konnten, beginnt man mit den vorsaisonalen Arbeiten, wie der Verwaltungsratspräsident Daniel Hartmann mitteilt. «Wir freuen uns auf eine schneereiche Saison, auf die wir angewiesen sind. Natürlich steht einem Tanzboden-Rodelplausch nichts im Wege und wir sind zuversichtlich, trotz zwei schlechten Wintern unserem Budgetziel wieder näher zu kommen. Das bedeutet aber auch, dass wir stark abhängig von vielen Gästen sind», sagt er. Hartmann sei erfreut, dass es sowohl mit der Wolzenalp, als auch mit Wildhaus zu einer Partnerschaft gekommen sei und sie nach wie vor zum Meilenweissgebiet gehören. Auch im Ricken steht noch einiges an. «Die Servicearbeiten an beiden Skiliften, dem Pistenfahrzeug und dem Schneetöff sind beinahe abgeschlossen», sagt der Betreiber Josef Ruoss. Im Moment kontrolliert er die Schleppseilchen der Bügel auf Abnützung und ersetzt diese, wenn nötig. «Um Anfang Dezember in die neue Wintersaison zu starten, bleibt im November noch Zeit, um die Bügel und die elektrischen Sicherheitsinstallationen zu montieren, den Ponylift aufzustellen und diverse Abschrankungen und Signalisationen zu erstellen», so Ruoss.
Von Andreas Lehmann
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