Ralph Rütsche
freut sich über das besondere Label für den "Solino Plus" Bau.
Das Jahr 2005 startete mit einem medialen Paukenschlag der besonderen Art. «Weltneuheit aus Krummenau» titelte die Toggenburger Zeitung damals. Die Gebrüder Rechsteiner sorgten mit ihrer Sargidee, namentlich für die betuchte Gesellschaft, auch international für Aufsehen.
Krummenau Was wäre, wenn man sich nach dem Tod über Jahrhunderte konservieren lassen könnte? Diese Frage beschäftigte auch die Brüder Karl und Leo Rechsteiner,aus Krummenau, vor 20 Jahren. Sie fanden des Rätsels Lösung fernab der Heimat und brachten mit dem am 14. Januar ermordeten Modedesigner Rudolph Moshammer eine schillernde Persönlichkeit ins Spiel. Die Idee für einen Vakuum-Glassarg entstand bei einem Besuch einer Kirche in Costa Rica. Dort sah Leo Rechsteiner einen grossen gläsernen Sarg. Dieser war mit Schnitzereien verziert und wurde bei Prozessionen im Ort herumgetragen. Den Brüdern war rasch klar, dass ein solches Gebilde, mit Stickstoff gefüllt, einen Körper über Jahrhunderte konservieren könnte. Sie schmiedeten Pläne und erlangten mit ihrem Vakuum-Glassarg ein Eidgenössisches Patent und erregten grosses Aufsehen.
Wer einen Rechsteiner’schen Sarg haben wollte, musste tief in die Tasche greifen. So sahen die Brüder vor allem berühmte Persönlichkeiten als mögliche Kunden. «Stellen Sie sich vor man hätte Elvis Presley so bestatten können», sagte Leo Rechsteiner. Interesse bekundete damals die Familie des verstorbenen bayerischen Modezars Rudolph Moshammer. Das Geschäft kam indes aber nicht zustande und zahlungskräftige Kunden blieben aus. Es wurde ruhig um die Rechsteiners. Doch was hat sich seither getan?
Leo Rechsteiner erinnert sich gut an jene turbulenten Tage im Januar 2005. «Leider hat es nicht funktioniert mit der Familie Moshammer», sagte er vor wenigen Tagen gegenüber der Toggenburger Zeitung. Er werde auch heute noch ab und zu auf das Sargprojekt angesprochen. Gestorben sei das Projekt hingegen nicht. Man bleibe am Ball, wolle die Idee weiterverfolgen und Kunden finden, erklärt Rechsteiner. Er ist überzeugt, dass die Chancen in den USA wohl besser wären. «Schliesslich lassen sich Verstorbene auch schon einfrieren. Man wird sehen, was die Zukunft bringt», sagte er abschliessend. ⋌ale
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