Daniela Schwegler
die Bestsellerautorin befasst sich in ihrem neuen Buch mit Wildpflanzen und dem…
Mit Linda Elys kommt das «SRF 3 Best Talent März ‘24» nach Lichtensteig.
In Lichtensteig pflegt man die Vielfalt. Vom 7. bis 9. August drückt sich diese erneut im Programm aus. Ursprünglich dem Jazz verschrieben, präsentieren die Jazztage längst ein breites Musikspektrum. Beim Little Big Festival zeigt sich die Vielfalt dieses Jahr besonders. Der Online-Vorverkauf ist eröffnet.
Lichtensteig Mit Linda Elys performt am Samstagabend das «SRF 3 Best Talent März ‘24» sowie Urheberin der süffigen Folk-Pop-Hymne «House on Fire». Im vergangenen Jahr war dies der meistgespielte Song bei den Schweizer Radios. Mehr als 3,3 Millionen Streams auf Spotify sowie Support des Künstlers Milow auf Europa-Tournee runden diese eindrückliche Bilanz ab. Nebst Lo & Leduc sowie Il Civetto gehört Linda Elys zu den besonders populären Acts der 35. Jazztage. Ihren Ursprung haben Rasga-Rasga in Stuttgart. Heute darf man die Sechs aber eher als Musiknomaden und -nomaden bezeichnen, mit der charismatische Sängerin Daria Assmus als starker Frontfrau. Rasga-Rasga zelebrieren ihren ganz eigenen Indie-Pop mit immer spannenden neuen Genreverschmelzungen und transkulturellen Einflüssen. Mal euphorisch ausbrechend und dann wieder hypnotisch monoton, mal melancholisch weit, um dann wieder energisch nach vorne zu treiben. Rasga-Rasga entwickeln in ihrem Zusammenspiel einen Sog, der das Publikum mitreisst und auf die Tanzfläche zieht.
Sie sind jung und bringen frischen Wind in ein Genre, das von manchen Leuten als verstaubt bezeichnet wird: Die Mama Shakers aus Paris, die sich dem traditionellen Jazz und der Musik der 20er Jahre verschrieben haben. Die in Schweden geborene Frontfrau Angela Strandberg entkräftet mit ihrer starken Stimme und Trompetenspiel die Argumente der Kritiker und sorgt dafür, dass man ein Konzert der jungen französischen Band so schnell nicht mehr vergisst. Als stilistischer Gegenpol dazu steht die urbane Musik der Sängerin La Nefera aus dem Basler Dreiländereck. In ihrer Musik kombiniert sie geschickt lateinamerikanische Einflüsse, Hip-Hop sowie Crossover-Einflüsse und elektronische Elemente. Mit fesselnder Bühnenpräsenz und ihrer kraftvollen Stimme rappt sie gemeinsam mit ihrer gleichnamigen Band in einem elektrisierenden Sound.
Dass das Toggenburg auch musikalischer Nährboden ist, beweist die Bütschwiler Sängerin Laura Locher, welche 2024 mit ihrer Band Laura Antonella ihre erste EP «Now» veröffentlichte. Ein mitreissendes Heimspiel wird Laura Antonella am Freitagabend in der Hauptgasse geben. Musik zu machen, Menschen zu berühren und ihre Gedanken zu teilen ist der grosse Ansporn der jungen Amriswiler Sängerin Selina Schildknecht. Mit ihrer Herzlichkeit und ihrer aufgestellten Art verbreitet die Musikerin mit ihrer gleichnamigen Band viel Freude. Sie eröffnet am Samstag auf dem Goldenen Boden.
Raphael Gygax, schenken Sie sich oder den Gästen etwas Spezielles zum 35. Geburtstag?
Wir haben uns im OK auch mit dieser Frage auseinandergesetzt. Jedoch sind wir zum Entschluss gekommen, dass das Festival definitiv nicht mehr in den Jugendjahren steckt. Als Erwachsener feiert man bekanntlich ja nur noch die runden Geburtstage. Somit wird ein Jubiläumsfest wohl erst im Jahr 2030 wieder stattfinden.
Das Little Big Festival setzt in diesem Jahr voll auf Frauenpower.
Uns war es schon in Vergangenheit immer ein grosses Anliegen, sowohl weibliche wie männliche Acts zu verpflichten. Das in diesem Jahr so viel Frauenpower auf der Bühne steht, ist nicht nur unserem Booker David Fust zu verdanken, sondern gründet auch in der Tatsache, dass unsere Wunschkandidatinnen alle verfügbar waren.
Woher kommt es, dass Künstlerinnen an Festivals meist untervertreten sind?
Auf diese Frage kann ich keine generelle Antwort geben. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass in der Gesamtsumme im Vergleich weniger weibliche Künstlerinnen im Musikbusiness tätig sind als männliche. Mit den Mama Shakers ist das Genre Dixieland am Festival vertreten.
Wird die Street-Band auch wieder in der Gasse aufspielen?
Dixieland war bei uns in der Vergangenheit immer wieder auf den Bühnen zu finden. Natürlich werden die Gassen in diesem Jahr wieder durch zwei Formationen belebt. Am Freitag wird die heimische Los Buntos Gäng die Gäste in den Gassen zum Tanzen bringen und am Samstag Ed Elasti aus dem aargauischen Baden.
Wie läuft der Vorverkauf?
Der Vorverkauf ist gut angelaufen und entspricht den Zahlen, aus den Vorjahren. Die Erfahrung zeigt, dass er bei der vollständigen Programmpräsentation (14. März) nochmals deutlich anziehen wird.
Gibt es Neuerungen für das nächste Festival?
Wer die Jazztage regelmässig besuchte weiss, dass wir praktisch in jedem Jahr mit kleinen Änderungen aufwarten. In der diesjährigen Ausgabe wird man im Programmheft die Sonntagsmatinee vergeblich suchen, dafür starten wir schon am Donnerstag. Für die Kalberhalle, welche für Konzerte nicht ideal ist, wurde ein neues Konzept erstellt. Neu überraschen wir dort mit Club-Sound und Barbetrieb. Die durch diese Änderung wegfallenden Auftrittsslots werden auf die Bühne des Postplatzes verschoben. Waren in den letzten Jahren nur drei Formationen pro Abend auf der Stage, sind es in diesem Jahr vier pro Abend. Am Donnerstag findet die Eröffnung des Festivals mit einer Formation aus Norditalien statt.
Interview: Andreas Lehmann
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