Reto Kuster
von der Kuster Sport AG klärt über Skikauf und -vermietung auf.
Gisela Schönenberger und Markus Haag wissen, dass der Schritt einer Zusammenlegung eine sorgfältige Vorbereitung braucht.
Die katholischen Kirchgemeinden Hemberg, Lichtensteig, Mogelsberg, Oberhelfenschwil-Brunnadern, Ricken, St.Peterzell und Wattwil streben auf Verwaltungsebene eine Zusammenlegung an. Entschieden ist aber noch nichts.
Region Bereits vorab haben die Katholikinnen und Katholiken in der Seelsorgeeinheit Neutoggenburg den Kirchverwaltungsräten den Auftrag erteilt, Vor- und Nachteile einer Fusion zu prüfen. Doch wieso steht eine Zusammenlegung zur Debatte? Die Kirchen haben in der heutigen Zeit Austritte zu verzeichnen, davon blieben auch die Kirchgemeinden im Toggenburg und Neckertal nicht verschont. Doch das sei nicht der Grund, so Markus Haag, Präsident des Verwaltungsrats des im Jahr 2016 gegründeten Zweckverbands. Die Mitgliederzahlen seien recht stabil, auf der Verwaltungsebene habe man gute Erfahrungen gemacht. Die Anstellung und Administration des gesamten Personals sowie für die Finanzierung gemeinsamer Aufgaben und Projekte laufe bereits über den Zweckverband. Dafür sind die Liegenschaften und damit zusammenhängende behördliche Arbeiten weiterhin Aufgaben der einzelnen Kirchgemeinden. Jede habe einen eigenen Rat mit Mitgliedern. Um zum einen Doppelspurigkeit in der Verwaltung zuvermeiden und zum anderen die Suche nach geeigneten Räten in der Zukunft einfacher zu gestalten, mache es Haags Meinung nach Sinn, zu fusionieren. Es werde nicht leichter, engagierte Menschen für die vielfältigen ehrenamtlichen Aufgaben zu finden, ist sich der Verwaltungsratspräsident sicher. «Wir könnten uns gemeinsam besser für die Zukunft rüsten», sagt Haag und ergänzt, «die Kleinen würden so auch mehr Gewichtung bekommen.» Eine fusionierte Kirchgemeinde hätte mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Doch das letzte Wort haben die Kirchenmitglieder in den einzelnen Gemeinden.
Während die Pfarreien seit vielen Jahren in der Seelsorgeeinheit vereint sind und das gesamte pastorale Angebot gemeinsam gestalten, ist auf Verwaltungsebene bislang erst ein Teil – etwa das Personalwesen – im Zweckverband zusammengeführt. Auch die Finanzierung der Anlässe fällt in diesen Bereich, weitere gemeinsame Strukturen müssen noch wachsen, erklärt die Leiterin der Geschäftsstelle des Zweckverbandes, Gisela Schönenberger. Der Gedanke einer Zusammenlegung ist nicht neu, bereits vor sieben Jahren kam er auf, wurde aber nicht weiterverfolgt. Doch nun stehe der Schritt wieder an. Dieser erfordert ein sorgfältiges und sensibles Vorgehen, da damit auch Fragen nach Mitbestimmung und Identität verbunden sind, ist man sich im Zweckverband einig, aber auch sicher, dass jetzt noch Zeit ist mitzugestalten. Die weiteren Schritte werden von Raphael Kühne begleitet. Der Verwaltungsrat des Zweckverbandes Neutoggenburg hat den Anwalt im Ruhestand als unabhängigen Prozessbegleiter engagiert. Kühne bringt langjährige Erfahrung aus kirchlichen Gremien mit und wird im Prozess neutral und transparent sein, ist sich Markus Haag sicher.
In den kommenden Monaten wird Raphael Kühne die Sitzungen der Kirchenverwaltungsräte besuchen. Dabei wird er sich ein Bild von den bestehenden Strukturen, den Erwartungen und der Stimmung in den einzelnen Kirchgemeinden machen. Anschliessend wird er bis Ende dieses Jahres einen Bericht erarbeiten und seine Empfehlungen für die nächsten Schritte darlegen. Danach suche man den Dialog mit den Mitarbeitenden und der Bevölkerung. An einer Urnenabstimmung werden die Kirchbürgerinnen und Kirchbürger der sieben Gemeinden dann über die Frage einer Vereinigung entscheiden. Gibt es eine Zustimmung, könnte es nach 2027 nur noch eine Kirchgemeinde Neutoggenburg geben. ⋌hem
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