Susan von Aarburg
ist auch mit ihrem jüngsten Projekt auf Erfolgskurs.
Mal ein Schülertheater mit aussergewöhnlichem Thema: Die Westernwelt des 19. Jahrhunderts. Wie kommt es zu diesem für Sechstklässler aus St.Gallenkappel, Rüeterswil und Walde doch eher speziellen Thema?
Walde Regisseur, Initiator, Pianist und Klassenlehrer der 6. Klasse Schule Walde, Roger Giger: «Ich habe immer wieder Theaterstücke einstudiert. Aber es muss passen, die Kinder brauchen einen guten Zusammenhalt, jeder hat seine Aufgabe. Ich versuche immer, so weit wie möglich an die Kinder zu delegieren.» Überraschend ist das Thema «Wilder Westen». Was bringt das den Schülern? «Sie haben das Thema selber ausgewählt», so Giger, «klar, es ist aussergewöhnlich, meistens sind es Märchengeschichten.» Bereits vor 20 Jahren habe er es schon mal gespielt mit einer Klasse und es jetzt relativ stark umgeschrieben. Das Stück ist ursprünglich im Berner Dialekt geschrieben worden. Im Zusammenhang mit dem Deutschunterricht hat Roger Giger das Ganze ins Hochdeutsche übersetzt und Teile eingefügt. Es geht um Berner, die in ein kleines Nest in den USA auswandern – somit eine Parodie auf New Bern. Der korrupte, nur Deutsch sprechende Sheriff verbietet allen, in «seinem» Dorf Englisch zu sprechen. Genügend Konfliktpotenzial – bis der frisch eingewanderte Schweizer Johnny kommt, der alles auf den Kopf stellt, und für Harmonie im Dorf sorgt. Giger hat mit dem Stück das Lernziel erreicht: «Auftrittskompetenz, Teamgeist, perfekt Hochdeutsch zu sprechen, sie haben selber innerhalb der Klasse die Rollenverteilung vorgenommen.» Die Kinder brachten das Stück im Mai fünf Mal zur Aufführung in der Scheune des Lehrers im Oberricken in Walde. «Es ist einfach cool, mit einer Klasse so etwas doch eher Anspruchsvolles auf die Beine stellen zu können», freut sich Lehrer Giger, «und auch, dass sich so viele Eltern engagieren und mithelfen.»⋌pd
Lade Fotos..