Gianfranco Salis
gehört zu den Initianten eines neuen Fests im Seedorf Schmerikon.
Peter Brunner, Leiter des Reisebüro Linth, mit Baurbeiterhelm eines «Muratore» unter dem Arm, im Ambiente der neuen Sonderausstellung «Prosecco. Pizza. Pasta.».
Am Samstag, 2. September um 16 Uhr, lädt die Kulturkommission Kaltbrunn Interessierte zur Eröffnung der Sonderausstellung «Prosecco. Pizza. Pasta. Italiener:innen in der Schweiz» ins Reisebüro Linth ein.
Kaltbrunn Die abwechslungsreich gestalteten Räumlichkeiten beleuchten das Kommen - und Bleiben - der Italienerinnen und Italiener in der Schweiz. In den Nachkriegsjahren als Fachkräfte im Tunnelbau, «Muratori» und Fabrikarbeiterinnen willkommen, aber als Menschen mit ihrer Sprache, Gestik und Küche kritisch beäugt, hatten es die damals despektierlich genannten Tschinggen nicht einfach in der Fremde.
Der Kulturkommission ist es wieder gelungen, mit Exponaten, Infotafeln, optischen und akustischen Akzenten, alle Sinne anzusprechen. Wie haben die italienischen Arbeitskräfte damals in ihren Baracken gelebt? Welche Cantautori sorgten mit ihren Liedern für etwas Heimatgefühl? Antworten auf diese Fragen findet man im Obergeschoss des «Schopfs». Oder wollten Sie schon immer mal mit Saisonniers telefonieren? Auch dies ist möglich, im Ambiente von Vespa und Moda italiana. Noch bis in die 1970er-Jahre lebten viele Kinder von Saisonniers, die «Kasten-Kinder», im Verborgenen. Der Familiennachzug war verboten und somit ein Leben nur in Angst und Anonymität möglich. Die Sonderausstellung gibt darum «dem Umgang mit Gästen» in der Schweiz besonderen Raum und zeichnet die eindrückliche Chronik der Migrationshistorie nach.
Die Geschichte vom Anders sein, von Anpassung und Akzeptanz erzählt Massimo Milano. Für diese Sonderausstellung kehrt der Künstler an den Ort seiner Kindheit zurück und bringt seine «Migrations-Wäsche» mit. In der einzigartigen Kunstinstallation «Ich wollte Sommersprossen» lässt er die Museumsbesucherinnen und -besucher teilhaben an seiner Gefühlswelt als Secondo. Weitere Veranstaltungen zum facettenreichen Thema «Italienerinnen und Italiener im Linthgebiet» werden in den kommenden Monaten die Einblicke und Eindrücke vertiefen und auch die Kulinarik darf dabei nicht fehlen – naturalmente!
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