Gianfranco Salis
gehört zu den Initianten eines neuen Fests im Seedorf Schmerikon.
Der Infoanlass stiess auf grosses Interesse.
Der Info-Anlass über Künstliche Intelligenz (KI), den die Mitte Benken, Kaltbrunn und Schänis organisierte, stiess auf grosses Interesse. Der Abend war mit spannenden Referaten und Erfahrungsberichten gespickt und bot durch den live Einsatz von ChatGPT aber Momente zum Schmunzeln.
Kaltbrunn Psychologe Benjamin Herger zeigte auf, dass der Medienkonsum einhergehen kann mit einer zielführenden, aber auch problematischen Anwendung von KI. Gerade in der heutigen Zeit sei die Einsamkeit ein grosses Problem. «KI nutzt man dann, wenn man kein menschliches Gegenüber hat», so Herger. Der Fachmann zitierte den Wahlspruch der Aufklärung: «Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.» Damit unterstrich er, dass man KI nicht einfach blind anwenden, sondern sich immer wieder kritisch dazu stellen sollte.
Kantonsrätin und Schulleiterin Franziska Steiner-Kaufmann betonte, dass KI schon längst Einzug gehalten hat in unser Leben; in Navigationssystemen, bei medizinischen Anwendungen, als Suchprozessor oder gar bei Tinder und Co. Auch in der Schule seien die Lehrpersonen mit der Hausforderung KI konfrontiert, denn grundlegende Fragen der Bildungsvermittlung und des Lernens stehen damit in Zusammenhang. KI müsse aber passend eingebunden werden in das kompetenzorientierte Lernen, mit all ihren Möglichkeiten und Grenzen. Die Bildungsexpertin propagierte, die Kinder und Jugendlichen im Umgang mit KI gut zu begleiten und im Unterricht mit haptischen Aufgaben bewusste Gegenpole zur Digitalisierung zu schaffen.
Verblüffend waren die Anwendungsbeispiele mit ChatGPT, die Informatiker Marcel Hofstetter dem Publikum präsentierte. Wenige Stichworte genügten dem Algorithmus, um eine tadellose Werbung für ein Notebook zu generieren. Nach den Informationen und Inputs folgte das von Sandro Morelli, Präsident Mitte Benken, moderierte Podiumsgespräch. Auch das Publikum konnte sich in dieser Runde einbringen. Vor dem Apéro stellte Morelli schliesslich die philosophische Frage: «Wird die Welt mit Künstlicher Intelligenz schlechter oder besser sein?» Franziska Steiner-Kaufmann, Benjamin Herger und Marcel Hofstetter antworteten darauf unisono: «Nicht schlechter und nicht besser – aber anders.»
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