Reto Kuster
von der Kuster Sport AG klärt über Skikauf und -vermietung auf.
Seit 2019 ist Marco Mächler Geschäftsführer der Auto Mächler AG.
Marco Mächler führt seit 2019 die Auto Mächler AG in Kaltbrunn. Als Partnerbetrieb von Bosch Car Service Schweiz ist die Garage bestens gerüstet für Wartung und Reparatur aller Fahrzeugmarken inklusive Erhalts der Werksgarantie. Neben dem Werkstattbetrieb bietet die Auto Mächler AG Occasionen, Jahreswagen, Fahrzeugvermittlung und Eintauschmöglichkeiten an.
Marco Mächler, wann ist aus Ihrer Sicht der beste Zeitpunkt, um die Winterreifen zu montieren?
Die bekannte Faustregel «O bis O» – also Oktober bis Ostern – passt aus meiner Sicht nicht ganz. Ostern kann sehr unterschiedlich fallen. Entscheidend ist nämlich auch die Temperatur, und nicht nur das Wetter: Unter sieben Grad sind für Sommerreifen ungeeignet. Deshalb sollte man rechtzeitig auf Winterreifen wechseln – nicht erst, wenn Schnee liegt.
Kommen viele Kunden erst, wenn es schon geschneit hat oder zu kalt ist – oder planen die meisten rechtzeitig?
Das ist sehr wetterabhängig. Wenn es in den Bergen schon Anfang Oktober schneit, denken die Leute eher daran, einen Termin zu vereinbaren. Dann ist vor den Herbstferien meist viel los, weil viele vor dem Urlaub noch wechseln möchten. Wenn es aber lange warm bleibt, kommen manche tatsächlich erst auf den letzten Drücker.
Und was passiert, wenn man im Winter zu lange mit den Sommerreifen fährt?
Auch ohne Schnee kann es gefährlich werden. Die Gummimischung der Sommerreifen ist für kalte Temperaturen ungeeignet. Darum empfehlen wir immer, frühzeitig die Winterreifen zu montieren.
Woran erkennt man, dass Winterreifen ersetzt werden müssen?
Anhand des Alters und des Profils. Wir sagen: «Sechs und vier» – also maximal sechs Jahre alt und mindestens vier Millimeter Profil, abhängig vom Fahrverhalten des Kunden. Das gesetzliche Minimum von 1.6 Millimeter ist eindeutig zu wenig, da der Reifen dann kaum noch Haftung hat. Mit zunehmendem Alter härtet der Gummi aus, wodurch die Haftung ebenfalls nachlässt.
Welche Kosten sollte man für einen Reifenwechsel ungefähr einplanen?
Das hängt davon ab, ob man nur den Reifen oder das komplette Rad mit Felge wechselt und welche Grösse es hat. In der Regel kostet der Wechsel zwischen 65 und 130 Franken. Bei speziellen oder besonders grossen Reifen können auch höhere Preise anfallen.
Welche Zusatzleistungen bieten Sie beim Reifenwechsel an?
Wir prüfen kostenlos Ölstand, Flüssigkeiten und Beleuchtung. Die Räder werden ausgewuchtet und die Bremsen kurz kontrolliert. Bei uns soll kein Auto mit zu wenig Öl oder mit defektem Licht die Garage verlassen.
Was sind die häufigsten Winterprobleme in Ihrer Werkstatt?
Ganz klar die Batterie – bei Kälte ist sie viel anfälliger. Auch eingefrorene Türgummis sind typisch. Hier kann es helfen, die Gummis zu silikonieren. In seltenen Fällen kann auch das Scheibenwasser einfrieren. Um dies zu verhindern, sollte man auf die richtige Mischung von Scheiben- und Kühlwasser achten.
Worauf sollten Autofahrer neben den Reifen sonst noch achten, wenn es kälter wird?
Ich rate, den Reifen nicht zu unterschätzen. Er ist der einzige Teil des Autos, der Bodenkontakt hat. Das beste Allrad- oder Sicherheitssystem nützt nichts, wenn der Reifen schlecht ist. Und was selbstverständlich sein sollte: Bei Schnee mehr Zeit einplanen und langsamer fahren. Viele Unfälle passieren wegen Hektik. Wer Schneeketten besitzt, sollte das Anbringen vorher üben – man sollte wissen, wie es geht.
Gibt es noch etwas, dass Sie den Autofahrern mitgeben möchten?
Ja, bitte frühzeitig einen Termin vereinbaren! Sobald der erste Schnee fällt, erhalten wir öfters spontane Anrufe von Kunden, die sofort ihre Reifen wechseln möchten. Wenn wir dann bereits ausgebucht sind, sorgt das leider oft für Unverständnis. Dabei steckt hinter einem Reifenwechsel mehr Arbeit, als viele denken. Ein wenig mehr Verständnis und Wertschätzung für diese Arbeit würde ich mir wünschen. ⋌Shannon Senn
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