Denise B. Frei Lehman
erklärt das Jahr 2025 aus Sicht der Numerologie für uns bereithält und was sich hinter der…
Fabian Rütsche ist Comedian und schreibt regelmässig für die Toggenburger Zeitung.
Fabian Rütsche veröffentlicht als Kolumnist in der Toggenburger und See & Gaster Zeitung regelmässig amüsante Beiträge. Mit Auftritten bei das Zelt, beim SRF 3 Comedy-Zmorge und auf diversen anderen Schweizer Bühnen machte er sich einen Namen. Doch wer steckt hinter dem prominenten Toggenburger?
Fabian Rütsche, wann bemerkten Sie, dass Sie auf der Bühne stehen wollen?
Das hat sich bei mir bereits im Kindergarten gezeigt. Ich liebte den Mittelpunkt. Sitzen im Kreis finde ich heute noch langweilig. Während der ganzen Schulzeit freute ich mich immer über Vorträge, Musicals und Theater. Zum Leidwesen meiner Lehrpersonen kombinierte ich Letzteres meist auch mit Mathe und Französisch. Dass ich es später auch mal auf der Bühne versuche, war nur eine Frage der Zeit.
Was bringt Sie zum Lachen?
Alltagssituationen. Als ich mit einer Hirnerschütterung im Spital lag und mich die Pflegefachfrau fragte: «Herr Rütsche, wüsset Sie, wo mir sind?» Da antwortete ich nach einer kurzen Pause ganz bestürzt: «Was?! Sie wüssets au nöd? Denn chönd Sie mit, zäme findet mir da scho use!»
Ich bewege mich irgendwo zwischen Stand-up und Kabarett – Hauptsache unterhaltsam. Ich stehe auf der Bühne, interagiere mit dem Publikum und mache ganz selten auch etwas Musik – im Grunde wie DJ Bobo!
Was ist Ihre Inspirationsquelle?
Inspirationsquelle ist das Leben selbst. Egal ob ein Zeitungsartikel, eine Unterhaltung mit Freunden oder ein Erlebnis, in fast allem steckt etwas Witziges. Manchmal reicht es auch, wenn ich auf den Kopf falle.
Wie bereiten Sie sich auf einen Bühnenauftritt vor?
Im Grunde gibt es da keinen Unterschied zu anderen Jobs. Ich gehe vorher duschen, putze mir die Zähne und am Arbeitsplatz wird improvisiert. Dies beruht aber auf viel Erfahrung und Vorbereitungszeit. Denn nur wenn das Material einwandfrei sitzt, habe ich die nötige Lockerheit für Interaktion und Improvisation.
Sind Sie nervös vor einem Auftritt?
Nicht nervös, aber ich habe immer ein gesundes Kribbeln. Ohne wäre es doch langweilig.
Testen Sie Ihre Witze im privaten Umfeld?
Die Witze teste ich sehr selten im privaten Umfeld, da meine Leute viel zu nett sind. Sie wollen meine Gefühle nicht verletzen. Deshalb gehe ich oft nach Zürich, dort habe ich diese Probleme nicht.
Wird von Ihnen erwartet, dass Sie stets lustig sind?
Es ist schon ein sehr grosser Unterschied, ob ich auf der Bühne oder im Freundeskreis witzig bin. Freunde würden mir einfach das Mikrofon wegnehmen. Auch ich bin nur ein Mensch. Selbstverständlich gibt es Situationen, wo ich ernst bin und das auch will. Humor ist für mich aber eine wunderbare Möglichkeit, mich selbst und den Alltag etwas leichter zu nehmen. Und wenn ich den Ernst der Lage mal in seiner vollen Form erfahren möchte, dann gehe ich auf ein Schlagerkonzert.
Haben Sie Vorbilder?
In meiner Kindheit waren es die Schmirinskis, allen voran «Schmidi». Heute habe ich aber keine Vorbilder mehr. Ich möchte ja nicht sein wie jemand anderes. Es gibt aber sehr viele Künstlerinnen und Künstler, die ich für ihr Schaffen und ihr Talent bewundere.
Gab es einen besonderen Moment, der Ihrer Karriere den Anstoss verlieh?
Welche Karriere? Es sind viele kleine Puzzleteile. Mal ist es eine persönliche Empfehlung, mal ein freches Nachhaken und auch einfach Glück. Denn das Dasein als Comedian braucht sehr viel Vorlaufzeit. Man muss viele Stunden an Erfahrung auf der Bühne sammeln, seinen eigenen Stil finden, Material erarbeiten und noch viel mehr wieder verwerfen. Ich stelle aber fest, dass die Nachfrage stetig zunimmt.
Von Ihrer Gage können Sie sicher schon leben?
Ja, zum Glück! Von der Gage anderer lässt es sich nur sehr schlecht leben. Neben meiner Tätigkeit als Comedian stehe ich aber auch als Event-Moderator und Schauspieler im Einsatz. Ich bin auch als Veranstalter in der Grabenhalle tätig. Über mangelnde Beschäftigung darf ich mich nicht beklagen. Ach ja… monatlich schreibe ich auch noch eine Kolumne.
In Ganterschwil aufgewachsen, leben Sie heute in der Stadt St.Gallen. Vermissen Sie zeitweise das Toggenburg?
Das Toggenburg vermisse ich immer dann, wenn ich die Rechnung für die Krankenkassenprämie erhalte. Da meine Eltern im Toggenburg wohnen, bin ich immer noch regelmässig in der Region anzutreffen – was man nicht alles macht für eine warme Mahlzeit. Ich bin aber immer wieder gerne im Toggenburg. Man kennt sich und ich schätze die Macher-Mentalität.
Wieso entschieden Sie sich gerade für St.Gallen?
Was klar für St.Gallen spricht: St.Gallen ist nicht Zürich! Die Stadt bringt für mich viele Vorteile. Ich komme nach Auftritten auch unter der Woche noch mit den ÖV nach Hause, habe viel mehr Auftrittsmöglichkeiten und kann in einer Location wie der Grabenhalle regelmässig Comedy Shows veranstalten. Neben meiner eigenen Late-Night-Show «Schabanack», die ich vier bis fünfmal pro Jahr durchführe, organisiere ich auch alle anderen Events der Reihe «Comedy usem Grabä».
Haben Sie Ziele?
Mein Ziel ist ein volles Hallenstadion. Das werde ich auch schon bald erreichen. Ich habe Tickets für Peach Weber. Scherz beiseite. Ich möchte mit einem abendfüllenden Programm auf Tournee gehen und wünsche mir, dass ich auch mal Theater in Zürich, Bern oder Luzern füllen kann. Ich arbeite weiter an meinem Soloprogramm und bin immer wieder Teil von Mixed Shows. So beispielsweise am 15. März bei «Stäfa Lacht» und am 22. März bei «Glarus Lacht». Am Mittwoch, 27. März, bin ich dann mit meiner Late-Night-Show «Schabanack» in der Grabenhalle in St.Gallen. Mehr auf fabianruetsche.chf.
Darko Gerig
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