Reto Kuster
von der Kuster Sport AG klärt über Skikauf und -vermietung auf.
Das Gebiet der Ortsgemeinde Schmerikon umfasst den Grossteil der Flächen südlich der Bahnlinie. Bei einem Rundgang führt Ortsgemeindepräsident Andreas Kuster durch das Gelände am See und gibt Einblicke in die wichtigsten Projekte und Herausforderungen.
Schmerikon Der Spaziergang startet bei der Alten Zementi am Strandweg. Das Gebäude wurde 2019 umgebaut und wird seither für Anlässe vermietet. Es können Feste für bis zu 80 Personen veranstaltet werden. Die Alte Zementi ist sehr beliebt: «An den Wochenenden vom Frühling bis im Herbst ist sie fast immer ausgebucht», so Kuster.
Weiter geht es zum Hafen Bad. Geplant ist dort eine Sanierung, bei der ein neuer, weiter aussen liegender Steg gebaut werden soll. Am Seeufer Schmerikon halten sich heute viele Menschen auf, um zu baden oder zu verweilen – möglich wurde dies erst durch die Umgestaltung des Uferbereichs in zwei Etappen, 2008 und 2015. Die Attraktivität des Seeufers bringt jedoch auch Schwierigkeiten mit sich: Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen Fussgängern und Velofahrern. «Viele Velofahrer sind zu schnell unterwegs,obwohl Fussgänger und Badegäste Vortritt haben», erklärt Kuster. Ein allgemeines Veloverbot sei zwar im Gespräch gewesen, lasse sich aber kaum realisieren.
Am Hafen befindet sich das Restaurant «Pier 8716», welches am 1. Mai 2015 eröffnet wurde. Seit zehn Jahren ist es ein wichtiger Bestandteil der Ortsgemeinde. Auch hier kann es manchmal zu Konflikten kommen: «Wenn viele Gäste da sind, wird es schon mal laut. Als Vermieter haben wir die Verantwortung, dass es trotzdem für alle passt.»
Auch die Hafenanlage gehört der Ortsgemeinde. Dort vermietet sie Bootsplätze. Ziel ist es, diese Plätze künftig hauptsächlich Schmerknern zur Verfügung zu stellen. Aktuell bekommen Einheimische einen Rabatt. «Wir überlegen, Schmerkner in Zukunft bei der Vergabe zu bevorzugen», sagt Kuster. Auch im Bereich Nachhaltigkeit ist die Ortsgemeinde aktiv: Diesen Frühling wurden auf den Bootshallen Photovoltaik-Panelen installiert. Deren jährliche Stromproduktion entspricht dem Bedarf von rund 45 Einfamilienhäusern.
Der Rundgang führt anschliessend an der Eselwiese vorbei. Dort wird seit 30 Jahren alle zwei Jahre das Rockfest veranstaltet. Aufgrund dieser etablierten Nutzung plant die Ortsgemeinde auf der Wiese keine neuen Projekte.
Weiter geht es entlang des Abachs, vorbei am Herbag-Areal. Dieses wird zurzeit gerade vermietet, langfristiges Ziel ist es jedoch, dass dort Wohnungen entstehen. Auf der gegenüberliegenden Bachseite liegt ein Fussballplatz. Dieser ist ebenfalls im Besitz der Ortsgemeinde. «Wir stellen ihn dem FC Schmerikon kostenlos zur Verfügung», erzählt Kuster.
Ein weiterer Stopp ist das Föhrenwäldli, das in diesem Jahr nach einer umfassenden Neugestaltung neu eröffnet wurde. Beim Umbau wurde grosser Wert auf die Sensibilisierung der Besuchenden gelegt. Ziel war es, den Charakter des Waldes zu bewahren und ihn nicht ausschliesslich als Spielplatz zu nutzen. So informieren Infotafeln über Themen wie eine sorgfältige Abfallentsorgung. Ganz bewusst wurde auf Abfalleimer verzichtet. Kuster zieht eine positive Bilanz: «Unsere ersten Erfahrungen mit dem Konzept sind sehr gut. Es funktioniert, die Leute nehmen ihren Abfall mit.» Darüber hinaus wurde ein Teil des Wäldlis abgesperrt, um den Pflanzen dort die nötige Zeit zur Regeneration zu geben.
In der Nähe des Föhrenwäldlis befindet sich die Aabachbrücke, die 2023 eine neue Fahrbahn erhielt. Für die Sanierungsarbeiten musste das Gebäude auf der Brücke angehoben und die alte Fahrbahn entfernt werden. Neben der Brücke hat die Ortsgemeinde zusätzlich Fahrradständer aus Holz aufgestellt. Das Holz stammt aus dem eigenen Wald und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.
Der nächste Halt ist auf der nördlichen Seite des Föhrenwäldlis. Daneben soll ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohnungen entstehen. Ziel ist es, Familien einen zahlbaren Wohnraum zu bieten. Ein finanzielles Gewinnstreben steht dabei nicht im Vordergrund. «Wir können nur ausgeben, was wir auch einnehmen», führt Kuster aus. Anders als die politische Gemeinde können sie keine Steuern erhöhen. «Deshalb müssen wir genau planen und die vorhandenen Einnahmen optimal nutzen.»
Der Rundgang endet am Bahnhof Schmerikon. Er zeigt eindrücklich, wie vielfältig die Aufgaben und Projekte der Ortsgemeinde Schmerikon sind – von kulturellen Treffpunkten über nachhaltige Energieprojekte bis hin zu neuen Wohnräumen. Dabei wird deutlich, dass es nicht nur um bauliche Entwicklungen geht, sondern ebenso um den sorgsamen Umgang mit Natur, Freizeitflächen und den Bedürfnissen der Bevölkerung. Für Ortsgemeindepräsident Andreas Kuster ist klar: Die Balance zwischen Fortschritt und Bewahrung ist entscheidend, damit Schmerikon auch in Zukunft ein attraktiver Lebens- und Begegnungsort bleibt. ⋌shs
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