Hans Jörg Fehle
erzählt, weshalb der Tod aus der Gesellschaft verdrängt wird.
Kleberaktion: Mario Grob steht mit seiner IG für die Regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster ein.
Am 24. November stimmt das Uzner Stimmvolk über das Generationenprojekt «Regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster» ab. Das Komitee «IG Verbindungsstrasse Ja» unter der Leitung von Mario Grob ist überzeugt, dass diese einmalige Chance genutzt werden muss.
Uznach Nachdem das Referendum der IG Mobilität Region Uznach (IGMRU) Mitte September zustande gekommen ist, muss das Volk über die Umfahrung Uznach befinden. Es dürfte sich wohl um eine der wichtigsten Vorlagen der vergangenen Jahre mit wegweisendem Charakter handeln. Das sieht auch Mario Grob, der Präsident der IG Verbindungsstrasse Ja, so: «Wenn wir das Projekt ablehnen, ist die Angelegenheit für den Kanton vom Tisch. Es würde Jahrzehnte dauern, bis ein neues Konzept wieder abstimmungstauglich wäre.» Im Namen der IG Verbindungsstrasse Ja, dementierte er kürzlich zusammen mit Caroline Widmer in einem Leserbrief die Aussage der IGMRU, wonach bei einem Nein zur A15-Gaster die Gemeinde Uznach und der Kanton in der Verantwortung seien, neue Lösungen aufzuzeigen. Man habe in der Vergangenheit schon zweimal Nein gesagt. Jetzt sei die Zeit reif, das Projekt zu befürworten und die Chance beim Schopf zu packen, so Grob.
Die Gegner der Umfahrung bringen andere Verkehrsführungen und -möglichkeiten ins Spiel. Sie sorgen damit eher für Verwirrung, ist Mario Grob überzeugt: «Sie probieren andere Varianten aufzuzeigen. Diese sind aber nicht so, dass die ganze Gemeinde profitiert, sondern wenn überhaupt nur das Zentrum.» Dies sei aus seiner Sicht nicht zielführend. Man brauche eine Gesamtlösung die eine Verkehrsentlastung von 60 bis 75 Prozent, je nach Einfallachse, garantiere. Die Abstimmung dürfe nicht an Partikularinteressen scheitern. Dabei sieht der IG- Präsident auch die Sicherheit ausserhalb des Städtli in Gefahr, denn an der Zürcherstrasse soll ein neues Primarschulhaus entstehen. «Ich bin mal gespannt, wie es sicherheitstechnisch aussieht, wenn wir es nicht schaffen den Verkehr aussen herumzuführen», sagt Grob. Er denkt in diesem Zusammenhang auch an den Kiesabbau in Gommiswald. Deren Lastwagen müssen regelmässig auf dem Weg zum Verarbeitungswerk in der Uzner Grynau mitten durch das Städtli fahren.
Die Planer des Kantons haben im vorliegenden Projekt auch dem Thema Naherholung und Naturschutz Beachtung geschenkt, ist Grob überzeugt. So sei die Benknerstrasse mit der Winkelvariante erheblich weiter vom Naturschutzgebiet weg, als es aktuell der Fall ist. Das Naherholen sei wichtig, aber man verbringe drei Viertel des Tages nicht im Naherholungsgebiet, sondern lebe und arbeite in Uznach. Auch hier müsse es lebenswert sein. Er und die Mitglieder der IG spüren, dass besonders im Städtli die Nerven blank liegen und der Leidensdruck gross ist. «Aber nicht nur für sie ist es so», erklärt Grob und ergänzt: «All jene die zur Arbeit fahren müssen, sowie das Gewerbe und die Industrie, aber vor allem auch der öffentliche Verkehr, benötigen intakte und leistungsfähige Verkehrswege, auch für den Schwerverkehr. In diesem Zusammenhang ist für ihn auch die Landwirtschaft wichtig.
Besonders Landwirte prangern in diesem Projekt den Kulturlandverschleiss von immerhin 15 Hektaren an. «Man hat in den vergangenen Jahren viele Wohnbauten realisiert und die müssen verkehrstechnisch erschlossen sein. Zudem sind Landwirtschaftsbetriebe teilweise wie kleine KMU’s aufgestellt und auf gute Verkehrswege angewiesen. Wer A sagt muss auch B sagen», sagt Mario Grob.
Das Umfahrungsprojekt wird Stand heute mit rund 450 Millionen aus dem Strassenfonds finanziert. Uznach steuert 2,4 Millionen Franken hinzu. Dies sei für den gesunden Gemeindehaushalt sicherlich verkraftbar, erklärt Mario Grob. Mit der Realisierung der Verbindungsstrasse würde diesem Umstand Rechnung getragen und Uznach bekäme einen sehr hohen Gegenwert im Bereich der Siedlungsentwicklung, der Wohnqualität und der Sicherheit für die Fussgänger, Velofahrer und Schüler, so Grob. Wenn das Umfahrungsprojekt umgesetzt werden kann, fallen Kantonsstrassen im Zentrum zurück an die Gemeinde. «Wir müssen zwar für den Unterhalt aufkommen, haben aber im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten den nötigen Handlungsspielraum. Dies ist im Hinblick auf die flankierenden Massnahmen, wie etwa Tempo 30-Zonen, absolut entscheidend», erklärt er. Für die IG Verbindungsstrasse JA, geht es jetzt in die heisse Phase und es ist unter anderem ein Informationsanlass nach den Herbstferien geplant. Für Mario Grob ist klar, dass Uznach bereit für das Projekt ist und sagt: «Wir haben jetzt die Möglichkeit auch für kommende Generationen ein lebenswertes, attraktives und vor allem verkehrsberuhigtes Uznach zu schaffen.
Von Andreas Lehmann
Über 16'000 Fahrzeuge durchqueren täglich das Städtchen Uznach. Das hohe Verkehrsaufkommen überlastet die Strassen – mit Folgen für die ganze Region. Zudem leidet die Bevölkerung im Zentrum unter den Luft- und Lärm-immisionen; die Wohn- und Aufenthaltsqualität sinkt.
Zur Lösung des Problems hat das Tiefbauamt des Kantons St.Gallen die regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster geplant. Sie führt auf einer sechs Kilometer langen Strecke um das Siedlungsgebiet von Uznach herum. Zwischen dem Knoten Rosengarten in Schmerikon und der Rickenstrasse in Gommiswald sind mehrere Anschlüsse geplant. Dazu zählen auch eine Direktverbindung ab der A15 ins Industriegebiet von Schmerikon, womit die Schmerkner Ortsdurchfahrt entlastet wird. Der Landbedarf beträgt gesamthaft 15 Hektaren. Rund die Hälfte davon liegt in der Landwirtschaftszone.
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