Die Zwillinge
die preisgekönten Comedians kommen nach Eschenbach und berichten, was sie mit dem Dorf…
Kleine und grosse Fasnächtler fiebern dem Beginn der närrischen Tage entgegen und ihr Warten hat bald ein Ende. Am Montag starten verschiedene Gruppen in die anbrechende fünfte Jahreszeit.
Kaltbrunn/Uznach Der Fasnachtsverein Kaltbrunn und die einheimische Schnüffler Gugge stecken mitten in den Vorbereitungen für die kommende närrische Zeit. Der Probebetrieb läuft und die Höhepunkte des fasnächtlichen Treibens mit dem abschliessenden Umzug Anfang März wollen sorgsam geplant sein.
Für den 11.11. geniessen beide das Privileg Gast zu sein, denn für die Organisation zeichnet die Ludothek Kaltbrunn verantwortlich. Es sei schon speziell, dass sie einen Fasnachtsanlass auf die Beine stellen, sagt Verena Müller und ergänzt: Wie es zu dieser Konstellation gekommen ist, weiss ich nicht genau. Ich vermute, dass früher eine andere Fasnachtsgruppierung den Anlass durchführte und diesen abgeben wollte.» Die Ludothek habe sich für die Organisation bereit erklärt. «Zuvor hat es die Ludothek mit einem Spaghettiplausch versucht. Das war aber punkto Aufwand und Ertrag nicht ideal», erklärt Müller. Sie und weitere ehrenamtliche Mitarbeitende, sowie Helfer sind für die gesamte Infrastruktur im Kupfentreff zuständig. Es gilt Festtische und Bänke aufzustellen, sowie das Getränkebuffet und den Grill im Freien einzurichten. «Natürlich stellen wir auch das Personal am Anlass und räumen danach alles wieder auf», sagt Müller. Um 18.18 Uhr fällt in Kaltbrunn der Startschuss. Zu den Höhepunkten des Abends zählt die Verkündigung des Mottos durch den Fasnachtsverein. Für den musikalischen Akt wird sich die Schnüfflergugge ins Zeug legen. Diese Veranstaltung ist für die Ludothek wichtig, trägt doch der Gewinn dazu bei, dass beispielsweise neue Spielsachen angeschafft werden können. Obwohl Verena Müller keine aktive Fasnächtlerin ist, freut sie sich auf den närrischen Abend. Für sie ist klar, dass es sowohl für den Ludotheksverein, als auch für die Fasnächtler eine Win-Win-Situation ist. Sie hofft natürlich, dass viele Fasnachtsbegeisterte den 11.11. mitfeiern werden.
Ganz anders gestaltet sich der kommende Montag im benachbarten Uznach. Dort pflegen alteingesessene Fasnächtler den traditionellen Akt der «Kästeilet». Einer dem fasnächtliches Blut durch die Adern fliesst, ist Werner Hofstetter. Er zählt zu den Gründern der Buchwaldhexen, denen die Organisation des 11. Novembers obliegt. Die Hexengruppe entstand aus der ehemaligen Fasnachtszunft Uzinaha, was alt Uznach bedeutet. 1977 beschlossen Hofstetter und weitere Mitglieder die Umbenennung in Buchwaldhexen. «Der Buchwald gehört zu Uzne und die Gründungsversammlung fand am Rande jenes Forstes statt.» Für Hofstetter ist die «Kästeilet» die Pflege eines alten Brauches. «Von 11.11 Uhr bis 12.12 Uhr offerieren die Buchwaldhexen allen Hexenfreunden neben dem Tönierhaus gratis Käse, Brot und Getränke», sagt er ergänzend. Um die Schnapszahl 11.11. ranken sich viele Mythen. Nachweisbar sei aber, dass in den Bauernbetrieben im Oktober die Erntezeit vorüber ist. Als Dank lud die Bauernfamilie alle Helferinnen und Helfer, meist am 11.11., zu einem Erntedankfest ein. Dieses Brauchtum haben die Buchwaldhexen Uznach vor vielen Jahren übernommen und ist immer ein besonderer Akt. Die Buchwaldhexen freuen sich auf einen gemütlichen Morgentreff. Für die Hexen ist aber der Tag nach der Abgabe von Käse noch nicht zu Ende. «Wir nutzen diesen speziellen Tag zur Aufnahme von neuen Mitgliedern. Sie haben die Probezeit erfüllt und müssen vor dem engültigen Beitritt eine Aufgabe lösen. Dabei sind sie kostümiert aber ohne Maske im Dorf unterwegs», erklärt Hofstetter. Wenn die Hexenanwärter ihren Test bestehen, erhalten sie als Zeichen der Aufnahme ihre Maske. Erst dann dürfen sie mit Fug und Recht von sich behaupten, eine Buchwaldhexe zu sein.
Von Andreas Lehmann
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