Hans Jörg Fehle
erzählt, weshalb der Tod aus der Gesellschaft verdrängt wird.
Das Spital Linth hat in Vergangenheit bewiesen, dass es wirtschaftlich betrieben werden kann.
Das Spital Linth ist für die stationäre Gesundheitsversorgung der Region Zürichsee-Linth von zentraler Bedeutung. Die St.Galler Regierung steht in der Verantwortung.
Region Im März teilte die Regierung mit, sie habe dem Spital Linth nur noch einen befristeten Leistungsauftrag erteilt, dies mit der Auflage, bis Ende 2027 die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Die Region Zürichsee-Linth bedauert, dass das Spital durch die unglückliche Kommunikation der Regierung in die Schlagzeilen geraten ist. Sie hat sich in der Zwischenzeit mit Regierungsrat Bruno Damann zu einer Aussprache getroffen und den Sachverhalt geklärt. Für den Fortbestand des Spitals Linth ist neben der Wirtschaftlichkeit auch die Versorgungsrelevanz entscheidend, was in der regierungsrätlichen Kommunikation nicht zum Ausdruck gekommen ist. Sollte das Spital Linth seine wirtschaftlichen Ziele nicht erreichen, würde die Versorgungsrelevanz im Detail geprüft.
«Gemäss Bundesgesetz ist die Regierung in der Verantwortung, die medizinische Versorgung sicherzustellen», sagt Diego Forrer, Präsident der Standortgemeinde Uznach. «Wir gehen nicht davon aus, dass bei einer Schliessung des Spitals Linth die gesundheitliche Versorgung der Region Zürichsee-Linth von anderen St.Galler Spitälern übernommen werden könnte.» Die Patientenströme würden unweigerlich noch stärker als bisher in andere Kantone abfliessen. Dies hätte noch höhere Kosten bei den Beiträgen an ausserkantonale Hospitalisationen zur Folge. Weiter ist fraglich, ob in den Nachbarregionen die erforderlichen Kapazitäten in Zukunft überhaupt vorhanden wären. Bei der Reduktion der vormals neun auf neu vier Spitalstandorte im Kanton St.Gallen waren die geografische Verteilung und die erwarteten Patientenströme ein bedeutendes Argument. Folgerichtig entschied man sich für ein Zentrumsspital in St.Gallen und die drei peripher gelegenen Spitäler Grabs, Wil und Uznach. Die Flurbereinigung hat folge dessen bereits stattgefunden. Das Spital Linth hat in Vergangenheit bewiesen, dass es wirtschaftlich betrieben werden kann. Die im Mai kommunizierten Quartalszahlen sehen vielversprechend aus. Der kritische Jahresabschluss 2023 beruhte unter anderem auf dem einmaligen Effekt der ausserordentlichen Wertberichtigung der Spitalimmobilien. Vor diesem Hintergrund ist die Region Zürichsee-Linth zuversichtlich, dass das Spital in Zukunft wieder auf die Erfolgsstrasse zurückfinden wird.
Dass die Regierung mit der Befristung des Leistungsauftrags sowohl in der Bevölkerung als auch in der Spitalbelegschaft unnötig Verunsicherung auslöste, ist bedauerlich. Die Region Zürichsee-Linth hat ihr Missfallen im Gespräch mit Bruno Damann zum Ausdruck gebracht und angekündigt, sich auf politischer Ebene mit aller Kraft für den Erhalt des Spitals einzusetzen. «Wir sind von der Versorgungsrelevanz des Spitals Linth überzeugt», sagt dazu Félix Brunschwiler, Präsident der Region Zürichsee-Linth. «Entsprechend hat die Versorgungssicherheit auf unserer Agenda hohe Priorität.» Voraussichtlich im September lädt die Region Zürichsee-Linth die Bevölkerung zu einer Informationsveranstaltung ein. Im Fokus steht die Frage, wie die stationäre Gesundheitsversorgung in der Region Zürichsee-Linth langfristig sichergestellt werden wird. Bruno Damann hat seine Teilnahme zugesichert. ⋌pd
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