Die Zwillinge
die preisgekönten Comedians kommen nach Eschenbach und berichten, was sie mit dem Dorf…
Die Stubete Gäng ist eine siebenköpfige Schweizer Band aus der Innerschweiz. Sie spielen urbanen Ländler oder eben «Örbn Ländlr», wie die Brüder Aurel und Moritz Hassler zur Musikrichtung sagen.
Aurel und Moritz, Markenzeichen eurer Stubete Gäng ist der Mix aus Tradition und Moderne. Freitagabend spielt ihr in Wattwil – was kann man im Toggenburg von eurem Auftritt erwarten?
Moritz: Ein Musikfest voller Freude und Liebe für Jung und Alt. Passend zur Samichlauszeit wird es auch die eine oder andere Überraschung auf und neben der Bühne geben.
Aurel: Normalerweise gefallen mir so frühe Festtagsshows nicht. Unsere ersten Auftritte dieser Konzertreihe haben aber ein richtig schönes Weihnachtsgefühl in mir hervorgerufen. Wir freuen uns auf das Volksfest in Wattwil.
Euer Mix aus Volksmusik und Pop ist einzigartig. Wie findet ihr die Balance zwischen Tradition und Innovation?
Aurel: Wir suchen sie nicht, die Balance ergibt sich einfach. Wir haben volkstümliche Stubete als Kinder erlebt, machten aber immer schon mit traditionellen Instrumenten auch Popmusik. Wir umarmen die beiden Musikstile mit Innovation und Fortschritt. Örbn Ländlr, wo täscht, halt.
Moritz: Ich kann nur anfügen: Wir erfinden nicht die Volksmusik neu, sondern öffnen einfach das Spektrum.
Was inspiriert euch abseits der Musik?
Moritz: Ich koche und esse gerne, fische, bin zu Hause bei der Familie. Sprache und der Sprachwitz interessiert mich.
Aurel: Die Musik ist zu unserem Beruf geworden; wir haben beide unsere Lehrerberufe aufgegeben. Neben der Musik und unseren Familien haben wir nicht mehr viel Zeit für Hobbys.
Ihr seid Brüder. Kommt es da auch mal zu musikalischen oder persönlichen Konflikten? Und wie löst ihr sie?
Moritz: Es gibt schon eine gewisse Projekthierarchie. Im Zweifelsfall entscheidet Aurel. Wir haben aber schon als Kinder gelernt, dass man aufeinander hören, sich auch mal zurücknehmen muss. Im Grossen und Ganzen geht das alles harmonisch und ohne zu streiten…
Aurel: Kompromisse machen wir aber auch. Vor allem wenn es um die Musik geht. Mit der Zeit haben wir auch Gelassenheit gelernt. Wenn wir uns uneinig sind, dann probieren wir einfach aus.
Welche Rolle spielt Humor in eurer Musik und auf der Bühne?
Aurel: Humor ist der Kitt der Sprache, aber sehr schwer definierbar. Moritz hat davon fast mehr mit auf den Weg bekommen…
Moritz: … von unserem Vater. Für mich verkörpert er mit seiner Art, wie er durchs Leben geht und seinen Alltag meistert den perfekten Humor. Ein feiner und nie plumper Humor.
Was war der bisher verrückteste Moment eurer Karriere?
Moritz: Uff, das ist eine schwierige Frage. Seit 2019 haben wir über 300 Konzerte gespielt… Gut als wir die Vorband von Andreas Gabalier waren und vor 17'000 Menschen auf der Allmend in Bern spielen durften – das war schon ein verrückter Moment.
Aurel: Mir ist auf der Bühne mal die Hose im Schritt gerissen und alle dachten, dass das so geplant gewesen sei….
Euer musikalischer Stil hat etwas sehr Bodenständiges, aber auch Experimentelles. Gibt es auch aus dem Toggenburg Traditionen oder Klänge, die euch inspiriert haben?
Aurel: Unsere Wurzeln mütterlicherseits liegen im Toggenburg. Unsere Mutter, eine Wenk, kommt aus Wildhaus. Aber eine spezifische musikalische Referenz gibt es nicht, zu keiner Region.
Stellt euch vor, ihr habt einen freien Tag und verbringt ihn im Toggenburg. Was würdet ihr machen?
Moritz: Ich glaube, wir würden uns auf die Spuren unserer Vorfahren machen und mal schauen, wo unser Grosspapi hergekommen ist. Schliesslich haben wir auch noch Verwandte hier!
Die Ostschweiz hat eine starke Musiktradition. Gibt es jemanden aus der Region, mit dem ihr gern mal auf der Bühne stehen würdet?
Aurel: Mit der Rapperin Gigi aus Maienfeld. Eine fantastische und so begabte Person!
Moritz: Ja! Das wäre cool. Oder mit Elias Menzi uns seinem Hackbrett.
Zum Schluss noch ein paar «Er oder ich»-Fragen. Seid spontan und antwortet rasch: Wer von euch hat den besseren Musikgeschmack?
Moritz: Ich.
Aurel: Ich. Es ist gut, dass beide Ich sagen. Das heisst wir sind uns sicher.
Wer ist spontaner?
Moritz: Er. Manchmal finde ich mich auch spontan, merk dann aber, dass dem gar nicht so ist und ich es schätze, wenn alles klar und geplant ist.
Aurel: Ich.
Wer macht häufiger Fehler beim Spielen – und wer überspielt sie besser?
Moritz: Er. Aber ich bin geübter im Vertuschen …
Aurel: Ich, ganz klar, ich bin auch exponierter. Und im Überspielen seiner Fehler ist Moritz wirklich besser: charmant und locker.
Wer ist beim Texten kreativer?
Moritz: Ich. Sprachhumor ist meine Stärke.
Aurel: Er. Moritz bringt Sachen aufs Papier, die kann man sich nicht einmal vorstellen…
Wer hat als Kind mehr geübt?
Moritz: Er. Eindeutig. Er hat auch in mehr Bands gespielt und so auch mehr Proben gehabt.
Aurel: (überlegt) Ich. Ich wollte immer Musik machen, aber übertrieben viel habe ich auch wieder nicht geübt …
Interview: Michel Bossart
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