Hans Jörg Fehle
erzählt, weshalb der Tod aus der Gesellschaft verdrängt wird.
Christoph Blocher
Internationale Konferenzen wie jene auf dem Bürgenstock finden immer an herrlichen Orten statt. Das ermöglicht den Teilnehmenden einen schönen Aufenthalt in einem fernen, erstklassigen Hotel – angenehmerweise auf Rechnung von Steuerzahlern.
Das Motiv solcher «Konferenzen» ist immer das Gleiche: Wir wollen etwas Gutes tun und zeigen, dass wir gute Menschen sind. Doch erreicht man damit nichts Gutes. Wer wirklich Gutes erreichen will, muss sich erfahrungsgemäss uneigennützig für andere einsetzen. Das kann bis zur Preisgabe der eigenen Person gehen. Ich denke da an den Schweizer Soldaten. Er tut Gutes, weil er – ohne Ansehen – die Menschen vor Krieg schützt, Frieden und Unabhängigkeit des Landes wahrt und dabei sogar bereit sein muss, sein Leben zu opfern.
Wir erkennen hier die grundsätzliche Problematik des Kongresstourismus und die Gefahr der Politik: Vieles wird getan, nur um gut dazustehen. Es ist reine «Imagepflege»: Das eigene Ansehen ist das Wichtigste. Merken soll dies aber niemand. Also erzählt man etwas anderes und redet von Gutem. Für «Frieden» sein ist imagefördernd. Wer wollte hier schon dagegen sein?
So erkennt man auf Schritt und Tritt die Problematik der Konferenz auf dem Bürgenstock. Wer das Motiv aufdeckt, dem wird sofort entgegnet: «Aha, du bist also gegen den Frieden! Aha, du bist also für Putin!» Doch wer den Frieden will, muss solche Angriffe ertragen. Wer wirklich Frieden zwischen zwei Streitenden schaffen will, muss auf beide Seiten eingehen, mit beiden reden. Ob es einem passt oder nicht. Das kann sehr unangenehm sein. Aber jeder weiss, mit einer Vorführung im Schaufenster wird Frieden keinesfalls erreicht. Mühsame Uneigennützigkeit ist gefragt. Zurück an die Arbeit.
E gfreuti Wuche
Christoph Blocher
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