Ratgeber Recht: Änderungen im Handelsregister – Vorsicht Fake-Rechnungen

Neugründung, Sitzverlegung, Statutenrevision oder Umfirmierung: Ein Unternehmen durchläuft während seiner Lebensdauer viele Mutationen. Wenn Ihr Unternehmen im Handelsregister eingetragen ist, müssen Anpassungen dem Handelsregister angemeldet werden. Dabei verursacht jede Handelsregisteranmeldung Kosten. Und genau hier riechen Betrüger die grosse Chance. Das Handelsregister publiziert im Schweizerischen Handelsamtsblatt SHAB sämtliche Neugründungen und Mutationen eines Unternehmens. Diese Plattform wird häufig gezielt missbraucht, um Fake-Rechnungen für Registereintragsdienstleistungen zu versenden. Wie erkennen Sie eine Fake-Rechnung? Oft sehen Fake-Rechnungen echten Rechnungen zum Verwechseln ähnlich. Der Absender hat meistens einen ähnlichen Namen wie das offizielle Handelsregister, wie beispielsweise Schweizer Firmenregister. Teilweise befindet sich der Absender sogar in einem anderen Kanton als der Unternehmenssitz. Auch die fehlende Aufschlüsselung von Gebührenpositionen kann ein Indiz für eine Fake-Rechnung sein. Zudem liegen der Rechnung häufig AGB bei oder auf dem Einzahlungsschein ist ein privates Unternehmen als Empfängerin aufgeführt. Wir empfehlen Ihnen, bei Neugründungen und Mutationen Ihren Rechnungen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Bezahlen Sie Rechnungen auf keinen Fall, ohne diese vorher sorgfältig zu prüfen. Im Zweifelsfall empfiehlt sich immer, das zuständige kantonale Handelsregisteramt zu kontaktieren. Haben Sie die Fake-Rechnung bereits bezahlt? Wir empfehlen den Versand eines Einschreibens an das private Register, worin unmissverständlich die Rückforderung des überwiesenen Betrages verlangt wird. Dies kann mit der Androhung rechtlicher Schritte verbunden werden. Wird die Rücküberweisung verweigert, können unter Umständen prozessuale oder betreibungsrechtliche Schritte eingeleitet werden.

Matthias Hüberli, M.A. HSG Rechtsanwalt und Notar, mh@hueberli.com Hueberli, Tel. 071 988 30 00,