Lesermeinung: Enttäuschung über Schliessungspläne

Mit Enttäuschung habe ich – und mit mir viele Bekannte und Bewohner der Umgebung – vernommen, dass das Solebad in Oberhelfenschwil, ebenso wie das Restaurant «Dorfplatz», zum Jahresende geschlossen und nicht mehr weitergeführt werden sollen. Als Begründung hört man das Argument «mangelnde Rentabilität». Beide Einrichtungen erfreuen sich seit Jahrzehnten grosser Beliebtheit und waren ein viel besuchter Mittelpunkt der Region, das ausgezeichnete, aber nicht teure Restaurant ein besonders schöner Treffpunkt, vor allem für Besucher im angeschlossenen Alters- und Pflegeheim mit ihren Angehörigen. Gerade auch für ältere Menschen, ebenso wie für Familien mit kleinen Kindern, ist das Bad mit warmem Salzwasser, Whirlpool und Massagedüsen, Wärmekabinen und Fitness-Räumen, sowie der Möglichkeit individueller Wasser-Physiotherapie, eine Quelle der Erholung und Gesundheit. Seit einigen Jahren gibt es ein kostenloses Aquafit-Programm sowie ein von der Rheuma-Liga organisiertes und von der Krankenkasse bezahltes Programm für eine spezifische ärztlich befürwortete Wassergymnastik, die einer grossen Zahl von älteren Menschen Erleichterung und Heilung bringt. Im Restaurant kann man anschliessend liebevoll angerichtete Speisen von einem sehr freundlichen Personal serviert bekommen. Ich finde es absolut unverständlich, ja empörend, dass die Stiftung Liebenau einen solchen Plan verfolgt. Wie ist es möglich, dass ein solch weit herum bekanntes Juwel wie das Solebad und Restaurant, kaltschnäuzig und an der Bevölkerung vorbei, finanziellen Interessen geopfert wird? Unter «Stiftung» versteht der Normalbürger eine wohltätige Einrichtung, die Gutes für die Bevölkerung leistet, ohne auf Gewinn aus zu sein.  Ist eine Stiftung deshalb nicht auch steuerbefreit? Ich hatte fest im Sinn, in ein paar Jahren selbst einen Platz im Alters- und Pflegeheim zu beantragen, weil ich trotz der längeren Anfahrt so gerne dorthin komme. Davon werde ich nun ganz sicher absehen.

Renate Caesar, Wallenwil