Reto Kuster
von der Kuster Sport AG klärt über Skikauf und -vermietung auf.
Verstehen Sie Ihr Gegenüber noch? René Bürgin weiss, was bei Schwerhörigkeit hilft. Bild: mar
Vom 22. bis 24. Oktober fand in Nürnberg der 69. Internationale Hörakustiker-Kongress statt. Unterdessen ist diese Veranstaltung die grösste Fachmesse Europas, auf der sich Hörgeräte-Industrie, Wissenschaft und Fachleute treffen, austauschen und über die Zukunft nachdenken können. Die internationale Industrieausstellung mit 146 Ausstellern hatte meiner Meinung nach ein Hauptthema: «KI – Künstliche Intelligenz». Die jeweiligen Hersteller überbieten sich mit ihren Angaben darüber, wie sie die KI in ihre Hörsysteme integriert haben. Vor allem geht es darum, wie die jeweiligen tiefen-neuralen Netzwerke «DNN» mit den gelernten Daten umgehen und diese zum Nutzen der Schwerhörigen umsetzen können. Auf die Details, ob dies nun auf Ebene Klassifizierung oder auf Ebene Signalverarbeitung geschieht und wie viele parallele Prozesse hierzu benötigt werden, kann und will ich hier nicht eingehen. Tatsache ist, die KI hat endgültig Einzug in die Hörsystem-Technologie gehalten. Die Geräte werden wieder kleiner und die Akkus sollen länger halten. Eine schon seit etwa drei Jahren bekannte Technologie, welche bis anhin jedoch noch in ihren Kindheitsschuhen steckt, wird in den kommenden Jahren schnell heranwachsen. Ich spreche von Auracast und Bluetooth LE Audio. Diese Technologie ermöglicht es, sich über Hörsysteme aller Art mithilfe des Mobiltelefons auf verschiedene Sender einzuwählen, welche immer mehr an öffentlichen Stellen installiert sein werden. Das prominenteste Beispiel ist der Flughafen Frankfurt, der dies schon an einem Terminal realisiert hat. Mit über 50 Fachvorträgen und Workshops kommt an diesem Kongress auch die Wissenschaft zu Wort. Hier zeigt sich, dass immer mehr die Vorgänge im Gehirn, welche zum Hören und Sprachverstehen führen, in den Fokus rücken. Neue Erkenntnisse in der Neurowissenschaft befeuern wiederum neue Ideen in der Hörsystementwicklung. Auf der Seite der Audiometrie, also der Messtechnik von Hörstörungen, ergeben sich dadurch neue Technologien und Prozesse. Auch die Hörsystem-Anpassung wird dadurch Jahr für Jahr verfeinert und durch neue Technologien unterstützt. Alte Ideen, wie zum Beispiel die Lautheitsskalierung, erhalten so neuen Auftrieb. Die Vorhersage der benötigten Verstärkung wird durch den Einsatz der KI auf Ebene Signalverarbeitung immer genauer. Interessiert? Wir erklären es gerne.
René Bürgin, Hörgeräteakustiker, ⋌aus Leidenschaft
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